Hoppla da hat sich wirklich endlich mal jemand die Mühe gemacht und sämtliche Serienkiller Klischees in einen einzigen Film gepackt. Erstaunlich wie viele es da doch gibt. Noch erstaunlicher wie lächerlich und unwahrscheinlich ermüdend langweilig sie in "Spuren in den Tod" aneinander gereiht werden. Dazu noch so unglaubliche Top Stars wie Jeanne "ich wurde in Basic Instinct von Michael Douglas betatscht" Tripplehorn und, als Oberknüller, Corin Nemec! Was, einige wissen nicht wer Corin Nemec ist? Das ist der einzigartige, einmalige "Parker Lewis, der Coole aus der Schule". Gut er sieht inzwischen etwas älter aus und dürfte sich auch gewichtstechnisch nahezu verdoppelt haben, aber wen stört das schon?
Also schnell rein in die Story. Da sehen wir zunächst in toll verzerrten Rückblenden wie die Polizistin Lucinda wie wild in ein Megaphon schreit und gleichzeitig ca 20 Polizisten mit Schnellfeuergewehren einen Mann in Einzelteile zerlegen. Dumm nur das der wohl gar nicht der gesuchte Serienkiller war. Naja, fällt wohl in die Rubrik Arbeitsunfall. Lucinda jedenfalls verlässt erst mal ihren Mann und ihr Kind und macht einen Shop für Angelzubehör auf. Dazu knallt sie jede Nacht ´nen anderen Kerl und stellt am nächsten Morgen klar "das war nur ein One-Nightstand". Aha. Na ja als dann eine gar fürchterliche Mordserie losgeht, die gewisse Parallelen zu der habt, die damals zu dem "Arbeitsunfall "führte ist natürlich jedem klar, dass die gute Lucinda wohl bald wieder im Polizeidienst stehen dürfte.
Und - oh Wunder - exakt so ist es. Also macht sie sich mit den Cops , dem FBI und ihrer Wildlederhandtasche auf die Suche nach dem Killer, der seine Opfer mit einem Gürtel erwürgt, ihnen den Pillemann abschneidet und außerdem immer ein Kaugummipapierchen zurücklässt. Recht schnell stellt sich raus, das es Lucindas Bruder ist der hier die Einwohnerzahl systematisch dezimiert und natürlich gibt es auch gleich noch die passende Erklärung dafür, natürlich auch wieder in Rückblenden. Da wurden Lucinda und ihr Bruder früher immer vom Vater mit dem Gürtel verprügelt und hatten auch sonst nicht viel zum Lachen.
So was dann folgt ist wirklich zum totlachen, da hinterlässt der Killer massig kryptische Rätsel und verkleidet sich in einer gar unglaublichen Szene als Frau und lockt so einen Cop in die Todesfalle, was aber egal ist, da er eh die ganze Bude sprengt. Warum er sich als Frau verkleidet? Tja, gute Frage, wahrscheinlich wollte man neben Jeanne Tripplehorn noch eine weitere ähnlich attraktive Person zeigen. Also die Jagd geht munter weiter und wer daran zweifelt das es am Schluss zum Duell zwischen Bruder und Schwester kommt, der dürfte mit Stolz behaupten, das er wohl noch nie einen Thriller gesehen hat.
Doch bevor es am Schluss zum Happy End (natürlich inklusive Rückkehr der Heldin zur Familie) kommt, gibt es erst noch ein wenig Action im Wald wo sich Frau Tripplehorn schon mal einen riesigen Ast aus dem Bein ziehen muss. Ansonsten gibt es eher wenig für die Freunde des Kunstblutes, dafür um so mehr für Fans des trashigen US TV Thriller Genres. Das alles wirkt teilweise einfach zu lächerlich, wenn die tolle Polizistin etwa plötzlich bemerkt das sie doch früher immer ein Geheimversteck hatten und da liegt auch prompt die Botschaft vom Bruder drin. Auch immer wieder nett sind die berühmten Polizeifangschaltungen die an seltsamen Geräten gar eigenartige Zahlen durchrattern und wenn am Schluss noch eine fehlt (von ca 20) war alles umsonst. Dumme Technik aber auch.
Alles in allem also ein wahres Fest für jeden der sich mal wieder gepflegt langweilen will, oder am lustigen Klischeezählen seine Freude hat. Dazu gibt es noch grottige Darsteller und "Parker Lewis, den Pimmelabschneidenden Dicken aus dem Wald", der zeigt wie weit die Industrie inzwischen im produzieren von falschen Bärten schon ist. Das ist doch was. Der normal interessierte Filmfreund dürfte aber wohl doch recht schnell genervt abschalten, mich zumindest hat es einiges an Ausdauer und Anstrengung gekostet wach zu bleiben. 3 Punkte.