Ghost in the Shell, der Name steht für Qualität. Egal ob als Anime oder als Manga, die Werke haben immer die Messlatte höher gelegt und sind zu „State of the Art“ Werken geworden die zeigten was möglich ist, und auch Innocence bildet da keine Ausnahme.
In Sachen Story wird der Vorgänger weitergeführt. Abseits der Krimi-Thematik geht es weiterhin um das Zusammenleben von Mensch und Maschine und die Annäherung von beiden, wenn die Menschen immer mehr wie Maschinen und die Maschinen immer mehr wie Menschen werden. In dieser Zukunft gibt es so gut wie keine Menschen mehr die nicht irgendwie durch Maschinenteile aufgewertet wurden. Ob nun künstliche und leistungsfähigere Gliedmaßen oder Chips im Gehirn, es wird manipuliert und „verbessert“ wo es nur geht. Zugleich werden die Cyborgs den Menschen immer ähnlicher und sollen nun also auch menschliche Gefühle bekommen. Nur die in Teil 1 immer sehr präsente Frage ab wann eine Maschine praktisch ein Mensch geworden ist kommt hier etwas kürzer, was daran liegt das der Cyborg Motoko Kusanagi durch den diese Frage ja aufgeworfen wurde nicht mehr existiert. Dafür wird hier das Augenmerk mehr auf das Zusammeleben zwischen Menschen und Cyborgs und die daraus neu entstehende Kultur geworfen. Auf jeden Fall gibt es wieder jede Menge Ansätze über die der Zuschauer nachdenken soll und uns werden wieder die negativen Folgen dieser Entwicklung vor Augen gehalten (Batous Brainhack und daraus folgender Amoklauf).
Noch beeindruckender als die Story ist aber wieder die Optik geworden. Dank massiven Computereinsatz gibt es eigentlich den ganzen Film über keinen Moment der nicht neue Maßstäbe in Sachen gelungener Verbindung von handgezeichnet und computeranimiert setzt.
Schönste Spiegelungen und Kamerafahrten lassen die Kinnlade nach unten klappen. Was in andere Animes vielleicht in 2, 3 Szenen für Aufruhr sorgte gehört in Innocence zum Standartprogramm. Natürlich dürfen auch die tollen Stadtaufnahmen, die schon in Teil 1 mächtig zur Atmosphäre beigetragen habe, nicht fehlen. Allerdings hat man sich hier diesmal nicht nur auf triste Slums beschränkt sondern auch kräftig in den Farbtopf gegriffen. So verzaubert uns zum Beispiel ein prächtiger Umzug mit mystischen Fantasiefiguren oder eine riesige Villa voll von Holgrammen, die zum Beindruckensteen gehört was man bisher im Bereich Anime sehen konnte. Generell gibt es IMHO nichts was sich im Moment mit der Optik von Innocence messen kann. Weder andere Anime-Konkurrenz, Hong Kong Filme a la „Wonderful Days“, noch Disney oder Pixar Produktionen. Innocence legt die Latte für die Anderen ein ganzes Stück höher. Einfach in jeder Sekunde des Films Augenschmaus pur.
Die Musik orientiert sich am ersten Teil und unterstützt auch Innocence wieder perfekt.
Die einzige Schwäche die ich Innocence nachsagen könnte, wäre vielleicht das es etwas viel auf einmal ist und den Zuschauer doch schon fast erschlägt. Aber ist das wirklich unbedingt eine Schwäche? Nein, eigentlich nicht. Innocence ist vom genialen Intro (wie in Teil die Entstehungen eines Cyborgs) bis zum Abspann einfach nur ein Sehgenuss.
Unbedingte Empfehlung meiner Einer. Den Film muss man einfach gesehen haben.