Ach ja, der alte Kampf des Guten gegen das Böse, gegen "Die Teufel" oder die "Alten", wie es heißt, deren Überreste in einer Urne im Moor versenkt wurden, ist der Auslöser für die kommende Geschichte. Dort im tiefen Bayern hat ein Ansässiger andere Sorgen, nämlich, die Hypotheken abzuzahlen, während sich die zukünftigen Käufer seines Anwesens ganz ungeniert als Gäste in seiner Pension dort schon einmal inkognito umsehen. Forciert durch einen Baugrundspekulanten und erschwert durch die Tatsache, dass er inmitten eines Naturschutzgebietes nicht einfach umbauen kann, wie er möchte, gestaltet sich das Graben bei Nacht und Nebel als unerwartete Fundgrube, als eben jenes Relikt samt Ritterrüstung von ihm ausgebuddelt wird. Nicht umsonst sagt man dem Moor einen Dämon nach, womit sich dieser süddeutsche Horror in seiner phantastischen, übernatürlichen Ausrichtung grob in die Nähe von Olaf Ittenbachs "Black Past" bewegt, allerdings auch etwas in die erdige Richtung "Laurin", da er durchaus um die Atmosphäre und nicht nur um vordergründiges, reines Gemetzel bemüht erscheint. An Professionalität liegt Regiedebütant Christian Holzner mit seiner Crew eher am ersten der beiden genannten Filme, besonders der dramatische Score verleiht der Low Budget Produktion merklich eine Semiprofessionalität, schiebt sich allerdings manches Mal auch unnötig pathetisch in den Vordergrund. Dabei ist die Hauptattraktion eigentlich die Story und die Erzählweise, beides gelungen und über dem Durchschnitt dessen, was Amateure oftmals produzieren, interessant, auch wenn nicht durchgehend Hochspannung besteht. Neben dem Dämnonenplot in der heutigen Zeit wissen die Charaktere zu gefallen, da zeigt sich, wie sympathisch die Einfachheit sein kann. Ist das übernatürlich Böse an der Reihe, wünschte man sich bei den CGI-Effekten und verspielten Überblendungen etwas weniger Experimentierfreudigkeit und vielleicht etwas mehr Elan bei den Goreeffekten. Nun ist "The Dark Rock" (blödsinniger Titel) gewiss kein Splatterfilm, kann aber angesichts von kunterbunt geschminkten Masken auch nicht als ernsthafter Suspenseschocker durchgehen. Ein besseres Timing in den vorhandenen Gewaltszenen, weniger Schwenks in das Off und realistischere Spezialeffekte hätten daraus eine echte kleine Perle für Fans von technisch anspruchsvolleren Amateurprodukten machen können. So ist es das genaue Gegenteil vom Schweizer "Deuteronomium" geworden (mit leichten Vorteilen bei den Deutschen), der ebenfalls mit Kamera und Schnitt vertraut erscheint, bei der Ausleuchtung, die hier manchmal im Argen liegt, sogar die Nase vorne hat. Dafür ist Roger Grolimund im Gegensatz zu Christian Holzner kein großer Könner in Sachen Spannungsaufbau, doch auch hier ist eines klar: "Tanz Der Teufel" bleibt nach wie vor die Referenz bei Low Budget Dämonen. Die Ansätze sind gut und auch insgesamt sympathisch, weiter in der Richtung mit mehr technischem Understatement kann der Nachfolger dieses jungen aufstrebenden Filmteams eventuell schon mehr als einen Achtungserfolg erlangen.
Fazit: Kleiner "Tanz Der Teufel"-Abkömmling aus Bayern. Gut erzählt, der Splattergehalt ist für die ansonsten oftmals blutdurchtränkte Preisklasse fast zurückhaltend. 5/10 Punkten