Ein kleiner, für amerikanische Verhältnisse mit einem lächerlichen Budget (6 Mio. Dollar produzierter Film nach einem Roman des Pulitzer-Preisträgers Michael Cunningham: Erzählt wird die Freundschaft zweier Jungs, von ihren Anfängen im Cleveland der siebziger Jahre über eine gemeinsame Zeit in New York in den frühen Achtzigern bis zu einer "Endstation" in einem Haus in Woodstock. Colin Farrell spielt den bisexuellen Bobby, der als Jugendlicher zunächst seinen Bruder, dann seine Mutter und schliesslich seinen Vater sterben sehen muss und dann zu der Familie von Jonathan (ergreifend: Dallas Roberts) zieht. Jahre später lernen die beiden im New Yorker East Village die wesentlich ältere Clare (Robin Wright Penn) kennen, mit der sich eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung entwickelt.
"A Home at the End of the World" ist ein leiser Film über Liebe, Freundschaft und Verlust, über den Tod und die Angst vor Einsamkeit. Was ihn auszeichnet sind neben der schauspielerischen Leistungen vor allem seine menschliche Wärme und seine Zärtlichkeit. Regisseur Michael Mayer verzichtet wohltuend auf die Ausschlachtung der sexuellen Aspekte seiner Geschichte (was sich normalerweise fast schon aufdrängen würde) und konzentriert sich auf das, was vor und nach dem Sex geschieht und WIRKLICH bewegt. Zuweilen wünscht man sich allerdings etwas mehr Reibungen und Konflikte; so wohltuend die Harmonie in "A Home at the End of the World" auch sein mag, sie ist nicht recht glaubwürdig.
Besondere Erwähnung verdient Sissy Spacek, die inzwischen zu den Grandes Dames à la Vanessa Redgrave, Isabelle Huppert oder Jessica Lange gezählt werden darf: Ihre Szenen als Jonathans Mutter veredeln den zuweilen etwas spröden Film zusätzlich.
Alles in allem: Ein sehenswerter Film, der wohl nie das Publikum erreichen wird, das ihm zustünde. Wohltuend besonders an kalten, trüben Tagen.