Daniel und Susan, ein junges Ehepaar, entschließt sich dazu urlaub auf den Bahamas zu machen, und da darf natürlich auch ein schöner Tauchausflug zu einem Korallenriff nicht fehlen. Doch durch einen Fehler auf der Teilnehmerliste werden die beiden bei ihrem Tauchausflug mitten im Ozean vergessen. Anfangs sind beide zwar noch optimistisch gerettet zu werden, doch als die ersten Feuerquallen und später auch noch hungrige Haie auftauchen, entsteht Angst und Panik wie man sie sich nicht vorstellen kann.
Wenn man anfangs hört, das der gesamte Film nur auf dem Ozean spielen soll, dann denkt man schnell "Der Film ist ja bestimmt total langatmig und öde", doch dieser Film ist nahezu genau das Gegenteil. Im Vordergrund steht logischerweise stets die Psyche der beiden Figuren die von den Geschehnissen, der Verlorenheit und der Hoffnungslosigkeit stark beeinflusst wird. Beide versuchen sich anfangs noch zu motivieren, doch als die Aussichtlosigkeit und die Panik eintritt beschuldigen sie sich gegenseitig dieses "Problems". Der Auftritt der Haie - die die Panik ausmachen - ist allerdings erstaunlich knapp ausgefallen. Nur sehr langsam baut sich das "Grauen" auf, anfangs sieht man sie nur gelegentlich vorbeischwimmen, dann kommen sie nach und nach immer näher, und zum Schluss kommt der drastische und unvorhersehbare Knall. Die Gespräche handeln neben den Beschuldigungen davon das die Protagonisten sich gegenseitig motivieren, Hoffnungen machen, und nach Wegen suchen Hilfe zu verständigen oder gar dem Albtraum auf offener See zu entkommen. Hin und wieder gibt es zwar kurze Einschübe der Situation der Tauchergruppe die wieder an Land ist, doch diese tragen zum Verlauf des Films kaum bei, sie zeigen nur das die Veranstalter der Tauchreise - irgendwann - merken das sie jemanden vergessen haben, und somit einen viel zu späten Suchtrupp losschicken. Zwar geht der Film "nur" knappe 80 Minuten, ist dafür aber randvoll mit Spannung bei der man mitfiebern kann. Unscheinbarer Höhepunkt ist die Gewitternacht auf hoher See, bei der die Figuren zum finale bis an das Ende ihrer Nerven getrieben werden. Daraufhin kühlt sich der Film wieder ab, und endet leise abklingend und völlig unerwartet (ich denke nicht das irgendjemand mit einem SOLCHEN Ende gerechnet hat). Die beiden Hauptfiguren spielen ihre Rollen sehr emotional und glaubwürdig, was gerade die bedrückende Atmosphäre des Films ausmacht. Zwar nervt die etwas wackelige Kamera an manchen Stellen etwas (mag sein das es Absicht ist, aber manchmal nervt es halt), aber abgesehen davon bietet "Open Water" Spannung, und sogar einen Tick Grusel (obwohl das hier angegebene Genre "Horror" dann doch eher weniger zutrifft). Auf jeden Fall einen Blick wert, auch wenn es mal ein etwas anderer Film ist.
9/10