Review

Nun kommt auch Japan mit einem Green-Screen-Epos, in dem Kulisse und Pose die zentralen Elemente darstellen.
Story gibt's auch, durchaus interessant im Ansatz, aber hoffnungslos verworren erzählt. Die versehentlich neu geschaffene Gattung "Neo Sapiens" strebt nach der Herrschaft der gesamten Menscheit, doch Superman "Casshern" will den Angeifern Paroli bieten...
...und das ziiiieht sich! Wäre der Film eine Stunde kürzer, wär's chic anzusehende Unterhaltung geworden. "Sky Captain and the World of Tomorrow" als Real-Anime! Aber mit einem unbändigem Willen zum Pathos steht sich der Film ständig selbst im Weg. Ein Augenzwinkern hat keinen Bestand ohne ein bedeutungsschwer untermalendes Donnergrollen! Man glotzt grimmig bzw. tragisch zu opernhafter Musik und hat kein Problem damit, wenn das ungelenke Gestelze zur Selbstkarikatur verkommt. Die Darsteller bzw. die Figuren bleiben genauso künstlich und steril wie das Bildergewitter um sie herum, das auf den ersten Blick zwar beeindruckt, auf Dauer dann aber doch beliebig wird, weil wirklich absolut jedes Bild mit einem Effekt zugematscht wird - und sei dieser noch so konzeptlos.
Eine Katastrophe ist "Casshern" nicht. Dafür ist seine bildliche Gestaltung dann doch zu interessant und wagemutig, ausserdem zeckt der ein oder andere große Moment durchaus! Aber das bißchen Film hinter dem Bilderbuch bleibt viel Lärm um Nichts.

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