Die Welt der Zukunft: Die Industrialisierung hat kein Ende genommen, Städte schwingen sich als mechanische Metropolen gen Himmel und wir stehen kurz vor dem Durchbruch in der Genomzellen-Forschung, welcher Reproduktion aller Körperteile, und somit ewiges Leben mit sich bringt.
CASSHERN erzählt uns nun die Geschichte eines reichen Bengels, der dem Vater zum Trotze in den Krieg zieht, dort auf dem Schlachtfeld den Heldentod stirbt und dann vom Oberguru des Genomprojekts zu neuem Leben erweckt und gleichzeitig zum unverwüstlichen, durch die Lüfte gleitenden Superhelden umfunktioniert wird.
Parallel zu diesen Geschehnissen läuft das Genomprojekt außer Kontrolle und eine neue Rasse von Mensch, nämlich mit übermenschlichen Kräften gesegneten Genom-Menschen, hat vor, die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Das die Story soweit ich sie geistig erfasst hab’…
Ich hab’ im Vorfeld nicht viel zu CASSHERN in Erfahrung bringen können bzw. wollen. Hab’ nur gehört, dass er in Punkto Optik neue Maßstäbe setzen, visuell voll die Granate und einer Manga-Vorlage entsprungen sein soll. Mehr an Vorwissen hab’ ich mir nicht aufgeladen…
Aukey, zur Optik: Hierauf liegt eindeutig das Hauptaugenmerk des Films. Ergo: CGI’s und Computer-Animationen soweit das Auge reicht und gut 99,9% des Films stammen aus dem Daddelkasten.
„Prima!“ werden die einen jetzt meinen, womit sie nicht einmal soooo falsch lägen, denn die gebotenen FX sind in der Tat erste Sahne,…
„Uaaargh!“ war aber meine Reaktion, welche ich natürlich ohne Umschweife begründen möchte:
Freilich sind die FX gut, in erster Linie macht der Streifen aber durch hektische, Kopfschmerzen hervorrufende Schnitte, unschöne Szenenübergänge und eine schludrige, viel zu rasante Erzählweise von sich reden.
Wo man landen kann, wenn man filmisch zu viel Wert auf Äußerlichkeiten legt, mussten wir jüngstens mit „Matrix 2 + 3“ und „Aeon Flux“ mit ansehen. „Aeon“ lieferte uns wenigstens eine „unbandig“ geile Titelheldin, und selbst in den überzüchtetsten Hollywood-Blockbustern ist meistens wenigstens noch ein Hauch von Story vorhanden,
CASSHERN im Gegensatz ist nur noch ein aufgeblasenes, überkandideltes, sich mordsmäßig toll vorkommendes Nichts. Die Story wird so hektisch und lieblos runtergerattert, dass man sich 1.) heftigst anstrengen muss, um hier überhaupt was zu checken, und 2.) dass von Sehvergnügen einfach nicht mehr die Rede sein kann.
Hauptfiguren treten genau so nichts sagend ab, wie sie erschienen sind…, um den Überblick über die Rollen zu behalten, rate ich, Block und Bleistift bereit zu halten… und Tiefgang, Dramaturgie oder Spannung schaffen’s natürlich keine Sekunde lang Fuß zu fassen.
Ferner wird anständige Action erst geboten, als man als Zuschauer den Film schon abgeschrieben hat, nämlich erst nach geschlagenen 60 Minuten. Die erste Stunde muss man sich mit einem schludrig erzählten, völlig seelen- und charakterlosen, aber wahnsinnig teuer in Szene gesetzten Story-Mampf rumplagen.
Das Action-Feuerwerk, das dann abgefackelt wird, hat’s zwar wahrlich in sich, und die Grenzen zwischen Realfilm und Anime werden ganz nebenbei mal links liegen gelassen, aber wie gesagt: ein Streifen, der ausschließlich auf Oberflächlichkeit besteht, fühlt sich eben an wie Sex mit einer Gummipuppe (glaub ich…).
Ich fass’ schon mal zusammen:
Anspruch: Null. Story: Null. Optik: …bekommt von mir auch nur 2-3 von 10 Punkten, da ich einfach kein großer Fan von sinnlosen CGI-Monstren bin…
…ergibt unterm Strich einen Unterhaltungswert von -12, da so viel sinnfreies Rumgepose einfach ein Fausthieb ins Hirn jedes kopfbetonten Filmliebhabers ist.
Mir wurde das dulle FX-Rambazamba nach ungefähr 45 Minuten einfach too much und ich kämpfte mich mittels Fast Forward-Taste weiter. Den Schluss hab’ ich mir dann aber geschenkt, hat mich einfach nicht mehr interessiert…
Mein Fazit:
CASSHERN ist scheiße. Einfach nur scheiße. Da hilft auch die tolle Optik nix…