Johnny Clay und seine Freunde gehören einer kleinen Bande von Möchtegern-Gaunern an. Immer wieder begehen sie kleinere Delikte, um sich finanziell über Wasser zu halten. Eines Tages planen sie einen richtigen Bankraub. Doch das Objekt der Begierde ist ausgerechnet die Geldwäschezentrale der vietnamesischen Mafia. Johnny und seine Gang werden daher nicht nur von schwerbewaffneten Wachleuten verjagt, ab sofort sind auch die Gangster hinter ihnen her. Die Freundin des Mafiabosses verhilft ihnen zwar zur Flucht, doch der Showdown steht den Männern erst noch bevor.
Ja, das kommt eben davon wenn man Jugendliche Bonnie & Clyde spielen läßt. Vier Jungs und ein Mädel, die sich bisher mit kleinen Überfällen über Wasser gehalten haben, planen das große Ding in einer Bank gründlich mißlingt. Spätestens als statt der Polizei ein vietnamesisches Killerkommando auftaucht, ist klar in welche Richtung sich High Voltage bewegt. Was Isaac Florentine hier zusammenbastelte hinterließ bei mir sehr gemischte Gefühle, denn was den Actionsektor anbetrifft, so weiß der Film durchaus zu gefallen. Stark John Woo inspiriert dürfen die Protagonisten mehrmals durch die Luft fliegend beidhändig rumballern, das ganze natürlich oft schön in Zeitlupe, als wären die Helden in Hong Kong in die Lehre gegangen.
Dafür ist die Story drumherum ziemlicher Quark, da versucht High Voltage einfach nur cooler zu sein, als er in Wirklichkeit ist. Die Love Story wirkt völlig unrealistisch und die Nummer mit der posthumen Hochzeit völlig lächerlich, wie auch viele der Dialoge sonst in einer Soap besser aufgehoben wären. Dafür gibt es eine geniale Szene in einer Biker Bar, als die drei beteiligten Parteien nacheinander mit einer schwarzen Sporttasche auftauchen und die örtlichen Rocker zu Softies mutieren, auf der Schiene hätte Florentine ruhig öfter fahren können. Stattdessen gibts eine minutenlange Tanszene in einer Bar und viel Gesülze, das niemanden weiterbringt.
Realismus ist ebenfalls nicht angesagt, die Vietnamesen haben ihre Handlanger offensichtlich beim Jahrestreffen der weltschlechtesten Schützen engagiert, was aber ok ist denn im High Voltage Universum stirbt man ja auch schon an einer Schulterwunde, gleicht sich doch alles aus im Leben. Die Fights und Shootouts sind ziemlich überzogen, aber auch hier ist man als Actionfan ja geneigt Milde walten zu lassen. Die Darsteller und ihre Kampfkünste sind dabei allerdings gerade mal Durchschnitt, Zabato und Zabka (hat das Casting in rückwärtiger alphabetischer Reihenfolge stattgefunden?) sind nunmal keine ausgebildeten Martial Arts Experten.
High Voltage bietet insgesamt nur magere Hausmannskost, bis auf wenige Lichtblicke verläuft alles in altbekannten Bahnen. Eine Touch mehr an bissigem Humor hätte die Sache sicher etwas aufgelockert, aber es gibt schlimmere B-Actioner.
5,5/10