Review

Review enthält Spoiler!

Donnerwetter, was für ein Film! Man muss ja Weihnachten wirklich nicht mögen, mache ich auch nicht. Aber muss man dann gleich ein mutiertes, degeneriertes und statisch agierendes Elf, deutsche Nazis und Dan Haggerty in einen Film stecken? Da ist wirklich das pure Grauen. Zuletzt sah ich den gutmütigen Brummbär Dan ja in „Entführt und gepeinigt“ wo er sich als drittklassiger Psychologe versuchte. Der Film an sich gab nicht viel her, außer unfreiwilligem Humor. Leider wird auf jenen in Elves aber weitestgehend verzichtet. Das macht diese filmische Ausscheidung fast unerträglich, bzw. unsehbar. Na ja, ganz so schlimm ist es nicht. Aber dennoch, das größte Problem welches Elves als B-Film hat ist, dass er noch nicht einmal unterhaltsam ist. Hier gibt es fast nichts, was den Genrefan irgendwie vor der Glotze halten könnte.
Doch fangen wir am Anfang des Films an. Da werden nämlich die Hauptdarsteller eingeführt. Zum einen wäre da die arme geschundene Tochter des Hauses. Jene ist eine reizende Göre, welche vornehmlich von ihrem viel, viel jüngeren Bruder, ein echter Kackbratzen, beim Duschen beobachtet wird. Als sie ihn dabei erwischt, meint er, dass sie gar nicht so schön wäre und auch Hängetitten hätte. Das böse sexistische Wort stammt aus dem Film! Ich würde so was nie schreiben. Als nächstes ist da die Mutter, eine komisch gezeichnete, strenge Hausherrin, die unter der vierten Person in diesem Durchschnittshaushalt steht. Jene ist der Opa, ein herrischer und chronisch schlecht gelaunter Typ, welcher im Rollstuhl sitzt. Opa hat anscheinend eine Menge zu verbergen und deshalb darf niemand zu ihm ins Zimmer. Töchterchen macht das aber trotzdem. Opa erwischt die Göre aber beim stöbern und dafür wird sie zuerst von Opa verdroschen und dann von Mama bestraft. Die nimmt der Göre das Konto weg und schenkt das Geld dem Brüderchen. Mama killt auch noch die Katze ihrer Tochter und verbuddelt diese im Garten. Da die Katze unschuldig ist, wird durch das vergossene Blut der Titel gebende Elf herbeigerufen, ist ja auch Weihnachten, da hatte der sicher nichts Besseres zu tun. Ach so, hab ich schon gesagt, das Opa eigentlich der Opa und der Papa des Töchterchens ist? Egal, dann ist es auch schon Zeit für Dan, seine Rolle anzutreten. Er spielt diesmal einen Ex-Säufer, der einen Job sucht und jenen bald findet. Er muss nämlich der bösen Elfe hinterher steigen und sie auf Eis legen.
Soviel zur Handlung. Mehr gibt es nämlich auch nicht an wichtigen Inhalten zu vermelden. Obwohl, auch der Begriff Handlung für diesen Film etwas übertrieben ist. Jene Handlung zieht sich nämlich dahin. Ab und zu gibt es einen Mord nach dem Vorher / Nachher – Prinzip zu sehen. Am witzigsten ist da noch der Tod des Weihnachtsmann, welcher vor seinem Dahinscheiden der besagten Tochter ins Ohr flüstert „Der Nikolaus ist geil auf dich!“ und dann das erste Opfer der Elfe geben kann.
Ja, die Elfe. Jene ist nämlich ein verunglücktes Experiment der Nazis und Opa hat da irgendwie seine Finger drin. Meist sieht man aber nicht viel von ihr. Vorrangig einen Latexarm, der nicht gerade durch Bewegungsfreudigkeit auf sich aufmerksam machen kann. Sieht irgendwie schrullig aus. Doch die steifen Finger der Elfe sind leider nicht ihr einziges Handycap. So verfügt das arme Wesen auch nur über ein eingeschränktes Sehvermögen. Dem Zuschauer wird dies durch ein verzerrtes und verschwommenes Bild klar gemacht. Und ich dachte schon, mein VHS - Player kackt ab. Leider wird diese Elfenperspektive bis zum erbrechen ausgereizt. Starke Nerven sind also gefragt!
Das Finale ist dann wenigstens einigermaßen gelungen, jedenfalls im Bezug zum Rest des Films. Denn unsere schöne Tochter wird vom Elf verwöhnt und anschließend nicht von Dan, sondern vom Töchterchen und man sehe und staune, mit Hilfe vom ungeliebten Bruder hingerichtet. Das Ende des Films vereist uns dann noch die Option einer Fortsetzung. Man sieht einen Elfenfötus und hört dessen Herzschlag. Ob es je zu dieser Fortsetzung gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ansonsten herrscht gähnende Langeweile. Der Todesstoß für jeden Low – Budget - Film! Die Schauspieler agieren zwar vernünftig, von einer guten Leistung zu sprechen würde aber die Gilde der guten Schauspieler nur beleidigen. Also verzichte ich darauf und erteile hiermit diesem Film den Gnadenstoß, in dem es auch noch zusätzlich vor inszenatorischen Patzern nur so wimmelt. Aus der Story hätte sicher mehr rausgeholt werden können!
Wer wirklich jeden miesen 80er Jahre Horrorfilm sammelt, bei dem darf Elves als Worst Case Szenario im Regal nicht fehlen. Allen anderen sei vom Konsum dieses Filmes aufs herzlichste abgeraten. Und dann am besten zu Weihnachten anschauen denn:

Das unendliche Grauen macht auch vor Weihnachten nicht halt...
(Coverzitat)

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