Um 1973 wurde der Neue Deutsche Film gezielt durch das deutsche Fördersystem unterstützt, um kulturell und ästhetisch anspruchsvolle Filme mit internationaler Anerkennung zu produzieren. Gleichzeitig wuchs die Begeisterung des Publikums an Western/Eastern, die kommerziell erfolgreich waren. Da passt es natürlich, dass das ZDF eine Dokumentation über die Shaw Brothers und Golden Harvest Studios durch die ideologische Brille des Neuen Deutschen Films macht. Eastern werden als künstlerisch wertlose, gewaltverherrlichende (und für Jugendliche schädliche) Massenprodukte ohne sozialkritische Botschaft dargestellt und entwertet. Dieses Framing macht die Doku doppelt interessant, weil man als Eastern-Fan Einblicke hinter die Kulissen der Produktionsbedingungen und die engstirnige Überheblichkeit des Regisseurs bekommt. Hier clashen Filmtraditionen, Kulturen und Weltanschauungen aufeinander.