So, bevor ich hier jetzt auf Roboter der Sterne eingehen muss ich noch eine tolle Geschichte los werden:
Wir schreiben das wunderbare Jahr 1983. Ein kleiner fünf jähriger Junge hat eine Mittelohrendzündung und muss zwecks Ohren durchpusten zum Arzt! Nach viel Geplärre und wieder freien Ohren bietet der Opa des Kurzen ihm an als Entschädigung für Schmerzen und Medizinerterror aus der Videothek einen tollen Film auszuleihen. Als jener Film über den Schirm flimmert ist dass Balg total fasziniert und sofort süchtig nach dem Flick in dem sich quitschbunte Roboter was an die Birne hauen. Tja, jetzt ratet mal wer der kleine Junge war der anstatt Storck Riesen zu schlemmen lieber japanophile Roboteraction konsumierte! Roboter der Sterne ist wohl einer der unglaublichsten Filme die je in Deutschland erschienen und sogar im Kino liefen! Schon beim heftig swingenden Easy-Listening Soundtrack will das Tanzbein nicht still bleiben und man fühlt sich freudig erregt. James Last lässt grüßen! Allein wenn schon in der grandiosen Eröffnungssequenz ein fetter Kampfroboter auftaucht um ein Schiff zu zerfetzten kann man sich als geneigter Trash-Fan nicht mehr ruhig halten und fängt an manisch zu gröhlen! Die Eliteeinheit zur Bekämpfung der Aliens sind noch die derbsten Superhelden die man sich vorstellen kann. Angeführt von einem extrem schielenden, aber genialen Professor mit Hornbrille, der bei jedem Kampfeinsatz die Parole „ Macht sie fettich!“ ausstößt. In folgenden Szenen wird man Zeuge wie knallbunte aber immer einfallsreich gestaltete Robbies sich Gefechte liefern wie sie sich ein LSD Konsument nicht mal im totalen Rauschzustand ausmalen könnte. Die Superwaffe der „Guten“ (*gg*), ein Bonbonrotes „Auf-Maul-Vehikel“ wurde in der deutschen Syncro einfach als „Magischer Ballermann“ deklariert um die Buchstaben MB auf seinem Gürtel zu erklären, wobei er im Original „Maha Baron“ heißt. Überhaupt haut die deutsche Synchronisation einem permanent alle Schrauben aus der Mütze! Monologe wie „ Is hier Karneval oder was?“ oder „ Ich wollte nix sagen da dein Bruder das Hörrohr ausgefahren hat“ teilen mächtig aus! Als Stimme des Helden Kai fungiert hier einmal mehr Robert DeNiro’s Sprecher.
Der große Koordinator, so zu sagen der Obermacker der Bösen, macht auch eine ziemlich bedrohliche Figur und man kann dankbar sein das sein Hairstyling nie in Mode kam. Meines Wissens ist „Supa Robot Maha Baron“ der Zusammenschnitt einer seventies Japano Serie wobei auch das Gerücht umgeht es wäre nur ein Pilotfilm. Das Merchandising dass die DVD als Extras präsentiert scheint allerdings ersteres zu begründen. Wer jetzt Vergleiche zu nervigen Saban Serien wie Power Rangers oder Winspector erwartet wird etwas enttäuscht sein. Zwar drängt sich so was auf, aber keine dieser Folgeproduktionen versprüht so viel Charme. Roboter der Sterne ist heute Kult und Saban’s Gummimonster werden selbst in 20 Jahren immer noch der selbe Bullshit wie heute sein!Ob die nun vorliegende Fassung gekürzt ist kann ich auch nicht bestätigen aber es soll wohl in der Kinofassung eine zusätzliche Szene geben in der der gefangene Professor ausgepeitscht wird. Ob das Fehlen dieser Sequenz auf Schäden am Master zurückzuführen ist entzieht sich auch meiner Kenntnis. Roboter der Sterne ist aber 100%ig jedem Trash Fan ans Herz zu legen! Sozusagen ein Must-Have für die Sammlung
10/10