Review

„Hilfe, oh Scheiße, holen sie mich hier raus!“
„Achten sie nicht auf ihn! Sie können nichts mehr für ihn tun!“

Nein, dies ist kein Dialog aus irgendeiner volksverdummenden Dschungelshow. So lautet ein Dialog aus dem Film. Und selbiges kann man auch über diesen Streifen sagen, der eine Fortsetzung, oder so etwas ähnliches, zu Tim Burtons großartigem und opulentem Horrorepos „Sleepy Hollow“ sein möchte.

"Schatz, hol mich hier raus?"
"Wo raus, Liebling? Aus deinem Zimmer? Guckst du schon wieder diese blöden Horrorfilme? Selber schuld!"

Doch dabei bleibt es auch! Hat Tim Burton den Zuschauer noch mit offenem Mund vor dem Bildschirm verweilen lassen, oder in den Kinosessel gefesselt, fällt es bei diesem Rip Off sehr schwer, die Augen geöffnet zu halten. Ja, selbst die Geduld wird auf eine harte Probe gestellt.

„Schatz, hast du meine Kettensäge schon geölt?“
„Ja Schatz, warum?“
„Ich muss eine Videokassette zerlegen!“
„Na ja, das fällt bei dem vielem Mist, den du im Regal stehen hast, auch nicht wirklich auf.“
„Ja, aber dieser Film hier hat ein hartes Gericht verdient. Er muss sterben!“

Hier wird blödeste B-Filmmangelware zum Besten gegeben. Teenagern, denen das Drehbuch dermaßen dämliche Dialoge und Charaktere auf den Leib geschrieben hat, dass man fast schon ein Stoßgebet zum Himmel sendet und sich auf das sehnlichste Jason Vorhees herbeiwünscht. Auf das er dem Treiben ein schnelles Ende bereiten möchte. Denn selbst die meisten Freitag der 13. Filme sind reine Monumentalepen gegen das was hier aufgefahren wird. Da können auch die zwei, drei miesen Enthauptungen nichts daran ändern. Zum Glück wird dadurch aber die Anzahl der unmotiviert herumtapsenden Darsteller etwas dezimiert. Eine unvorstellbare Erleichterung für den Betrachter.
Die Handlung des Films beschränkt sich auf das Wiederkäuen von altbekanntem. Irgendwelche Durchschnittsteenager entdecken, dass die Legende von Sleepy Hollow keine Legende ist. Und so kommt es, dass der sonst so kopflose Reiter aufersteht. Blöderweise fand man in der Requisite keinen Reiter ohne Kopf. Dafür lag aus dem letzten Heavy – Metal – Videodreh einer völlig unbekannten Gruppe noch der Torso eines Schwarz gekleideten Herren mit Umhang und Halloween-Kürbis auf dem Kopf in einer Ecke herum. Also setzte man jenen auf den klapprigen Filmgaul. Sieht gut aus, der Reiter mit der Plastikdose, auf jeden Fall.

„Schatz, die Kürbissuppe ist fertig!“
„Komm gleich, wird gerade so richtig spannend.“

Denn zu dem lächerlichen Schädel gesellen sich noch CGI – Effekte, wie man sie schlechter nicht machen kann. Wau, ist das alles ganz toll. Das lenkt auch wirklich hervorragend von den miesen Dialogen ab, und die Pappekulissen nimmt man dadurch auch nicht mehr so wahr. Noch etwas Horrorkitsch, ganz doll düstere Friedhofsatmosphäre mit dem Charme einer kalten Herbstnacht in Sancoussie und fertig ist einer der besten schlechtesten Filme die in meiner Sammlung stehen. Dieser Film ist ein hervorragendes Beispiel dafür, warum es eigentlich gar keinen Sinn macht, die schlechtesten Filme aller Zeiten zu sammeln und ich es trotzdem tue.

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