Nach Ansicht der Vorschau, die eine Kaskade ultradüsterer Bedrohlichkeiten verspricht, sah ich irgendwann den Film günstig beim Händler meines Misstrauens liegen und nahm ihn mit. Leider kann das Werk von Andrew Matthew Goth nicht völlig halten, was die Vorschau verspricht. Er fängt sehr nett an, mit seltsam schwammig-polyinterpretablen Bilden und superekligen Geräuschen, die so klingen, als zersetze sich im Zeitraffer eine Leiche. Folgerichtig kann man dann auch eine Beerdigung sehen, deren Sinn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht versteht. Ausführender ist Sgt. Dark (nomen est omen de pellicula), ein abgebrühter Bulle. Im folgenden erleben wir mit, wie er mit seinem neuen Partner Shade, der offenbar noch abgebrühter ist (schlägt zumindest gern auf böse Buben ein), kriminalistisch zu Werke geht. Zusammen machen sie sich an die Ermittlungen gegen eine Schleuserbande, die aus sehr skurrilen Typen besteht. Dabei kommt Shade ums Leben - aber nur kurzfristig... Denn er kehrt wieder ins Leben zurück. Von nun an müssen die Verbrecher um ihr Leben fürchten, denn ein nichtmenschliches Wesen schlachtet sie einen nach dem anderen ab.
Das hört sich jetzt vielleicht gut an, ist auch nicht schlecht umgesetzt, aber große Begeisterung kam bei mir dann doch nicht auf. Zugutehalten muss man Goth, dessen Name für die Optik des Films Programm ist, dass er eine Reihe von Schauspielern aufbietet, die wirklich sehr gut in ihre Rollen passen. Sei es nun Dan van Husen als monsterhaft wirkender Ganove (er darf auch mit der sich redlich mühenden Cassandra Bell ein paar Sätze auf Deutsch wechseln!), David Gant als Polizeichef mit der dämonischen Ausstrahlung eines Vincent Price oder auf der anderen Seite elfenhafte Geschöpfe wie Carly Turnbull oder Cassandra Bell. Schade, dass der Film die beiden nicht etwas genauer unter die Lupe nimmt. Auch die Hauptdarsteller, der ehemalige Popmusiker Luke Goss und Kevin Howarth, sind wie geschaffen für ihre Rollen. Die Schwäche des Films liegt letztlich darin, dass die Geschichte nicht linear und überzeugend genug erzählt wird. Das Ende (inkl. Post-Abspann-Sequenz) überzeugt auch nicht besonders. Dafür ist die Optik wirklich sehr düster und trist. "Akte X"-Freunde wird dieser Film sicherlich ansprechen. Er lehnt sich auch ziemlich an die Motivik der Serie an. Der 18er-Freigabe gemäß gibt es einiges an Blut und makabren Darstellungen zu bewundern, aber so viel ist es dann auch wieder nicht. Die offenbar Cronenberg-inspirierte Mutation einer der Hauptfiguren (darüber will ich nicht zuviel verraten) wird teils plastisch, teils mit Computeranimation dargestellt - letzteres sieht leider nicht gelungen aus.
Im ganzen nicht schlecht, aber man hätte auch einiges besser machen können. Mal sehen, was von Herrn Goth und seinen Jungschauspielern noch so kommt.