Es ist mal wieder „Big“ Zeit. Sprich ein weiterer Film in dem sich ein Teeny nichts sehnlicher wünscht, als endlich erwachsen zu sein, nur um dann feststellen zu müssen, das es als Kind doch gar nicht so schlecht ist und man seine Erfahrungen am Besten doch selber macht und diese nicht einfach überspringen sollte.
Diesmal ist es Jenna, die sich nicht sehnlicher wünscht als endlich 30, sexy und erfolgreich zu sein. Derzeit ist sie noch 13, lebt in den 80er Jahren und ihr bester Freund Matty ist zwar total nett und knuffig, aber wirklich cool ist er nicht. Also gibt Jenna zu ihrem Geburtstag eine Party, die ganzen coolen Kids kommen, die Party wird ein Reinfall und Jenna wird mit Wunschpulver bestreut. Am nächsten Morgen ist sie 30, sieht aus wie Jennifer Garner und ist sexy und als Redakteurin eines Modemagazins auch durchaus erfolgreich. Dumm nur, dass sie von dem Leben das sie bisher gelebt hat nichts weiß und nun entsetzt feststellen muss, dass sie nicht nur eine ziemliche Schlampe ist , sondern auch keinerlei Freunde hat. Natürlich führt der erste Weg zu Matty, der mittlerweile aussieht wie Marc Ruffalo, und natürlich erstaunt ist, seine Jugendliebe nach 16 Jahren zum ersten mal wieder zu sehen. Dumm nur, dass er in 2 Wochen heiraten will.
Es sind also ganz offensichtlich alle Dinge vorhanden die man zu einer ordentlichen „Age-Switch“ Komödie braucht. Da ist ein neues Leben, das ordentlich aufgemischt wird, natürlich wird aus der Zicke ein nettes Mädchen und auch für die Romantiker ist was geboten. Trotzdem funktioniert der Film nur bedingt. Für eine Romantic-Comedy ist der Film oft einfach zu albern und hat zu viele Nebenschauplätze die eher stören und für eine reine alberne Komödie, ist dann doch wieder zu viel Wert auf die Beziehung gelegt worden. Spaßig ist der Film dabei trotzdem zumeist, auch wenn zum Ende hin die Gagdichte deutlich abnimmt. Das Duo Garner/Ruffalo harmoniert sehr gut und besonders Marc Ruffalo weiß einmal mehr zu gefallen, zumal er eben nicht der strahlende Schönling ist, den man ansonsten in diesen Filmen zu oft geboten bekommt. Jennifer Garner überzeugt auch. Sie hat sichtlich Freude an ihrer Rolle und bietet neben einer netten Tanzeinalge zu Michael Jacksons „Thriller“ auch optisch mal wieder einiges. Zwar tendiert sie teilweise etwas zum overacting, aber das verleiht dem Film hier durchaus Charme und wirkt nicht unbedingt fehl am Platz. Als Comedy-Element fungiert hier zumeist Andy Sercis, der als schwuler Chefredakteur einmal mehr zeigt, dass er auch abseits von Gollum immer mal wieder kleine Sternstunden hat.
Letztlich kann der Film aber trotz der guten Besetzung nur bedingt überzeugen. Die Story ist einfach zu abgegriffen und wird auch wirklich bis ins kleinste Detail genauso durchgespielt wie man es erwartet hat. Kein Versuch, diesem Thema neue Seiten abzugewinnen. Dafür gibt es dann aber die üblichen Klischees und am Ende wird dann auch schon etwas mit der Geduld der Zuschauer gespielt, denn wie das Ganze ausgeht, kann man sich nun wahrlich früh genug denken.
„30 über Nacht“ ist ein netter Film, nichts besonderes, nichts innovatives, aber zumindest zur seichten, mal albernen, mal dezent romantischen Unterhaltung an einem trüben Abend durchaus zu gebrauchen. Aber ganz sicher kein Film, den man gesehen haben muss. 5 von 10 Punkten.