Überzeugen kann "Duell der Degen" vor allen Dingen im ersten Drittel seiner insgesamt doch kurzweiligen, zweistündigen Spielzeit. Rasant geht es alsbald zur Sache, die Degen blitzen und der Bodycount ist beeindruckend. Dies ist insofern erwähnenswert, weil im Vergleich zu anderen Vertretern des Mantel und Degen Films in "Le Bossu" doch recht ernsthaft und tragisch gestorben wird. Dazu gesellt sich ein keineswegs innovatives, aber immerhin doch recht fieses Komplott, welches die nötige Rahmenhandlung liefert. Nach einem überaus dramatischen Gemetzel, an das sich die im Genre schon geradezu obligatorische Flucht des Helden anschließt, drosselt Regisseur Philippe de Broca jedoch das Tempo erheblich.
Nun entwickelt der Film doch gewisse Längen und obwohl im weiteren Verlauf eigentlich ständig etwas passiert, kommt die Geschichte irgendwie einfach nicht mehr richtig in Fahrt. Dazu leistet sich die Produktion diverse Albernheiten, von denen vor allem das unglaubwürdige Gebalze zwischen Aurore und ihrem Beschützer Erwähnung verdient. Auch die ansonsten doch sehr geschliffene Sprache schafft es in diesem Zusammenhang nicht, so manches Fettnäpfchen zu vermeiden, was dazu führt, dass sich der Zuschauer hin und wieder über Plattheiten wie etwa ein affektiertes "verschwinde aus meinem Leben" ärgern muss. Hört sich seltsam an, aber dieser Genrebeitrag wäre ohne die obligatorische Romanze wesentlich besser ausgekommen, auch und gerade hinsichtlich der Auflösung. Zumal Lagardère eher in die Abteilung der Leinwandhelden gehört, die am Ende der Story den Gaul satteln und dem Sonnenuntergang entgegenreiten.
Positiv fallen dagegen viele liebevolle Details auf, selbst wenn es sich dabei um nur so scheinbar nebensächliche Dinge handelt wie zeitgemäß anmutende Äpfel, die eben nicht nach Granny Smith oder Pink Lady aussehen. Oft sind es ja gerade die kleinen Dinge, die eine große Wirkung haben. Das ausgehende 17. Jahrhundert kommt jedenfalls recht stimmig rüber und dadurch nimmt der Kitschfaktor auch nicht wirklich überhand, außer in den bereits erwähnten Liebesszenen. Leider ist das Finale (insbesondere im Vergleich zum furiosen Auftakt) geradezu läppisch geraten.
Fazit: "Duell der Degen" ist ein sehenswerter Abenteuerfilm, der sein Pulver nach der ersten halben Stunde jedoch schon weitgehend verschossen hat. Obwohl er bis zum Ende nicht wirklich langweilig wird, fällt der Gesamteindruck wegen einigen schwächeren Szenen und ein paar Stolperern in der Handlung qualitativ etwas ab. Das Zeug zum unsterblichen Klassiker hat der Film daher wohl nicht, aber dennoch handelt es sich um einen sehr annehmbaren Vertreter des Genres. Knapp 7 / 10 Punkten.