Böse Mine zum Blut im Spiel
"Trapped Alive" hat eine tolle Restauration, ein famoses Poster und nicht weniger als ein zweites Leben von Arrow Video geschenkt bekommen - was ihm als erstaunlich lahmes Horrfilmchen aber auch nicht wirklich hilft, vielleicht sogar aufgrund zu hoher Erwartungen zum Bärendienst avanciert... Erzählt wird in einer auf dem Papier vielversprechend klingenden Mixtur von entflohenen Knastis, entführten Hotties und einer verlassenen Mine, in der alle zusammen landen und wo ein missgestalteter Killer um geht, der wie der uneheliche Sohn vom Weihnachtsmann und der freakigen Familie aus "Hills Have Eyes" wirkt...
Forever Mine
Wie eine tumbe Xmas-Mischpoke aus "Rabid Dogs", "Silent Night, Deadly Night", "Hills Have Eyes (2)", "The Descent" und "Raw Meat" kommen in "Trapped Alive" die einzelnen Wünsche und Klischees leider nicht zu einem überzeugenden Ganzen zusammen. Oder nur sehr sporadisch. Die Frauen sind alles samt hot. Das weihnachtliche Rückgrat ist mir immer willkommen. Und die Minenschächte, Psychopathen, Kannibalen und Creeps sollten im Grunde kaum Leerlauf oder Langeweile aufkommen lassen. Und dennoch schlafen dem Film immer wieder seine Füße ein. Oder sie frieren ein, wer weiß. Es ist toll - auch wegen der vielen Dunkelheit und dem sichtbar niedrigen Budget - dass es "Trapped Alive" jetzt in solch exquisiter Bildquali zu bestaunen gibt. Aber im Grunde gebührt das seiner "Qualität" nicht. Im negativen und enttäuschenden Sinne. Da war mehr drin in dieser mörderischen Machomine. Ein Film wie ein Versprechen, ein Poster wie eine Verführung. Am unterhaltsamsten ist noch der Seitenstrang mit der alleinstehenden Sexbombe am Rande der Sache. Aber das ist wortwörtlich eine andere Geschichte und ein anderes Subgenre... Hätte ich "Trapped Alive" zu Videozeiten in Kackqualität, unterbelichtet und diesig, gesehen, wäre meine Meinung wohl noch strenger. Also macht Arrow doch weiterhin und glasklar seine Sache gut...
My Bloody Wellenstein
Fazit: das Poster und die vielen kleinen Miniprämissen sind so cool... doch die Tatsachen und das Gesamtprodukt "Trapped Alive" ist dann doch so fröstelnd öde. Wahnsinn. Schade. Nicht Bodensatz. Nicht unterirdisch (oder zumindest nur storytechnisch). Aber man erhofft sich einfach viel mehr.