10 Jahre und 22 Millionen Dollar hat die Fertigstellung von Ototmos (Akira) neuem Werk gedauert und ist somit einer der aufwendigsten Anime aller Zeiten geworden. Leider muss man aber sagen das er es dabei nicht schafft sich auch von der Qualität her einen der art hohen Platz in den „all time“ – Listen zu verschaffen, was aber nicht heißt das er nicht gut wäre.
Die Story nimmt dieses mal, im Gegensatz zu andere Werken von Otomo (wie Akira, Memories, Manie-Manie) die ich kenne, allerdings nur den zweiten Rang ein. Zwar ist sie wirklich sehr interessant und durch die vielen Twist und das ständige hin und her gerissen sein Rays zwischen seinem Vater und seinem Großvater wirklich spannend, doch eine besondere tiefergehende, vom Zuschauer selbst zu erklärende Eben, hat sie nicht wirklich. Es geht im Grunde einfach um die Gier des Menschen nach Macht und die Frage nach der Ethik der Wissenschaft. Wie weit geht man um an den Steamball zu kommen und ist es wirklich in Ordnung seine Erfindung an Militärs zu verkaufen? Das sind die zwei großen Fragen um die sich im Grunde der Film dreht. Die schrecklichen Auswirkung die der falsche Umgang und die Machtgier der Menschen haben kann wird uns dann in dem gigantischen Finale gezeigt, in dem ein regelrechter Krieg um die kleinen Dampfkugeln ausbricht. Die meisten nennen dies auch gerade als den großen Schwachpunkt des Films, aber ich sehe es eher so das es nötig war eben diese gigantische Zerstörungsorgie zu zeigen. Das ist es ja gerade worum es geht. Die schier grenzenlose Bereitschaft machtgieriger Menschen alles und wirklich alles ohne Rücksicht auf Verluste einzusetzen. Das dabei quasi eine ganze riesige Stadt drauf geht ist nur „Collateral Damage“. Von daher sehe ich diesen Mega-Showdown durch aus als genau das richtige Element an um das zu vermitteln und gelangweilt habe ich mich dabei auch keine Sekunde.
Maßgeblich dafür verantwortlich sind natürlich auch die exzellenten Grafiken die sehr schön gezeichnetes mit CGI verbinden. Hier sieht man dem Film seine lange Entwicklungszeit am meisten an. Die Detailverleibtheit mit der hier zu Werke gegangen wird ist wirklich umwerfend. Da hat ein einfacher Sitzbankbezug in einem Eisenbahnwagonabteil mehr zu bieten als in manch anderen Filmen eine 5 Minuten Szene. Und dieses Phänomen setzt sich den ganzen Film über fort. Angefangen von den schönen englischen Landschaften, über die Dampfmaschinen, die Uniform eines hohen Militärs, die wunderschönen Glasbauten auf der Weltausstellung, der teilweise exzellente Himmel, bis hin zum gigantischen fliegenden Schloss am Ende. Kleidung, Landschaften, Gebäude – überall hat man mit so viel Liebe und Mühe gearbeitet das man mehrere Durchläufe braucht um alles zu entdecken und zu genießen und sich daran satt zu sehen. Dabei hat man natürlich auch die Animationen nicht vergessen und so gibt es überall Bewegung oder Reflektion, tolle Kamerafahrten und –schwenks und alles was das verwöhnte Animeherz sonst noch fordern kann. Auf diesem Bereich dürfet nun wirklich niemand enttäuscht werden. Selbst wenn ihm die Story nicht gefällt.
Das dazu auch noch ein toller und äußerst passender und stimmiger Score mitgeliefert wird ist erscheint quasi schon selbstverständlich und wird natürlich auch prompt eingelöst. Dabei verlässt man sich fast komplett auf klassische Klänge, was ja so gut wie immer für epochalen Sound steht, und hier auch voll zu Geltung kommt.
So bleibt mir nur das Fazit das „Steamboy“ sicherlich kein Kult-Cyberpunk-Endzeit-Meisterwerk wie Akira ist oder ironisch-amüsant-kritisches Kino wie Otomos Episoden in Memories und Manie-Manie, aber ein guter Anime ist es alle mal und Sehvergnügen gibt es auch für den, mir unverständlichen, Fall des Missfallens der Story mehr als genug. Deswegen von mir eine Empfehlung für „Steamboy“.