Review

Nun ist es also passiert. Au Revoir UFO ist der erste richtig schlechte Film den ich aus Korea kommend gesehen habe. Dabei lässt die Besetzung eigentlich ganz etwas anderes vermuten.
Lee Eun-ju hat ja schon einige richtig gute Filme gedreht und auch ihr männlicher Gegenpart Lee Beom-su war in der Vergangenheit nicht untätig. Allerdings kann man beiden keinen richtigen Vorwurf machen, wie soll man aus diesem Drehbuch einen guten Film hinbekommen?

Lee Eun-ju spielt die junge aber blinde Kyeong-Woo, die sich zu Beginn von ihrem Freund trennt und nach einem Umzug ihr Leben neu ordnen will. Sie arbeitet bei einer Art Telefonseelsorge und muss bzgl. ihrer Behinderung stets den Bus benutzen. Ihre Linie wird in der Abendschicht immer vom kindlichen Park Sang-hyeon ( gespielt von Lee Beom-su ) gelenkt. Er hat Probleme mit der Pünktlichkeit und trällert während der Fahrt gern die im Radio gespielten Lieder mit. Da Kyeong-Woo oft wegen ihm warten muss, weist sie ihn mehrfach barsch zurecht. Dennoch ist es genau Park Sang-hyeon der ihr dann rein zufällig getroffen, den für sie neuen und nicht zu sehenden Stadtteil zeigen soll. Sie ahnt nicht den kindlichen Busfahrer vor sich zu haben und er gibt sich für jemand anderen aus. Und schon haben wir eine kleine und ungemein langweilige Liebesgeschichte beieinander.
Völlig unpassend wird das Gerücht einer UFO-Sichtung in diesem Stadtteil eingeflochten und alle weiteren Charaktere begeben sich auf höchst lächerliche und blödsinnige Weise auf Ufo-Jagd. Was diese Geschichte wirklich soll, blieb mir bis zum Schluss schleierhaft.
Am Ende fliegt dann auch ein schlecht animiertes UFO in den nächtlichen Himmel und man wünscht sich, es solle doch bitte diesen Film in die Weiten der Galaxie mitnehmen.
Der Busfahrer Park verstrickt sich immer weiter in seine Lügenfalle und kann seinem weiblichen Fahrgast seine Liebe ja nicht gestehen. Sie mag ihn ja in der wahren Identität nicht und glaubt jemand ganz anderen vor sich zu haben. Also ich habe schon bedeutend einfallsreichere Geschichten gesehen.

Die Schauspieler müssen entweder alle kindisch bis blödsinnig agieren, oder aber sie dürfen ihr Können nur sehr bedingt aufblitzen lassen. Diese kurzen Blitzgewitter kommen dann aber von Lee Eun-ju. Sie sieht schon wirklich nett aus und spielt die blinde aber selbstbewusste Frau zum Teil recht überzeugend. Dennoch hat mich Au Revoir UFO gleichbleibend kalt gelassen und nie richtig berührt oder gar bewegt. Auch an den heimischen Kinokassen blitzte der Film gnadenlos ab. Und wenn am Ende Park Sang-hyeon den Strand entlang läuft und mit dieser komischen Schüssel irgendwelche Signale aufzufangen versucht, dann wünscht man sich ihn endlich ins UFO weggebeamt.
Also 3 Punkte für die Story und den Film an sich ist reichlich Good Will, einen weiteren Punkt für die manchmal dann doch schöne Darstellung von Lee Eun-ju ergeben am Ende 4 Punkte für einen Film, den niemand wirklich braucht oder jemals gebraucht hat.

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