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 Michael Dudikoffs Vehikel zu kurzem Starruhm ist ein von CANNON eher preisgünstig (eine reichliche Million US$ Budget) produzierter und von NINJA 2+3-Regisseur Sam Firstenberg auf den Phillipinen inszenierter Actioner, der erfreulich wenig vom Zahn der Zeit angenagt wirkt aus folgenden Gründen:
Das Drehbuch war zu seiner Entstehungszeit schon etwas albern, wurde aber kompetent geschrieben und leidet nicht an der Kalten Kriegsthematik vieler anderer CANNON-Produkktionen.
Sam Firstenberg setzte selbiges visuell sehr ansprechend um, statt schmutzigem vietnamesischem Dschungel gibt es hier die saftig grüne Postkartenversion davon, ergänzt durch das strahlende Blau des dezent mit Wolken dekorierten Himmels. Bildkompositionen und Kamerawinkel zeugen von visuellem Gespür der Macher, nach der pötrig anmutenden Trashkeule NINJA 3 ein positiver visueller Schock.
Zur gediegenen Optik passt auch der Hauptdarsteller, statt der üblichen CANNON-Helden vom Schlage eines Chuck Norris, Charles Bronson oder Sho Kosugi gibt´s diemal den Posterboy Michael Dudikoff, welcher in diesem Film wie eine Mischung aus Strahlemann Tom Cruise und klassischer Kampfmaschine wirkt und sicher mehr Frauenherzen zu beschleunigter Taktfrequenz animierte als die üblichen Knitterfressen zusammen.
Dudikoff erfüllt seine Rolle als Nachnamen-loser Joe zurückhaltend, aber ganz sympathisch mit Leben, mehr als versonnen knapp an der Kamera vorbeischauen muss er aber selten.
Die Kämpfe absolviert er recht ordentlich, auch wenn man seinen fehlenden Kampfsport-Background erahnt, so mancher Kick wirkt doch etwas zu zaghaft. Wobei die Action generell vor allem auf unauffällige Moves setzt, eher beiläufig werden Wurfsterne und Katanas eingesetzt, statt der genreüblichen Kicks dominieren eher Judowürfe, Blut fließt selten, und ein zurückhaltender Soundmix lässt auch auf der Tonspur kaum ein Massaker erahnen. Trotz allem machen die Fights Spaß, sind sie doch für die damalige Zeit vergleichsweise originell und solide ausgeführt.
Ergänzt wird die Action noch durch etwas Geballer und einige Explosionen, bei denen sich das schmale Budget aber deutlich bemerkbar macht. So gibt es kaum Trefferwirkung bei den Shootouts, die Explosionen sind dünn und drucklos. Erst zum Finale geht´s etwas fetter zur Sache, trotzdem fällt dieses im Vergleich zum ähnlichen DELTA FORCE 2-Showdown um Klassen unspektakulärer aus.

Dank seiner Kombination aus netter Story, sympathischer Charaktere, ein wenig Romantik, solider Action und einem eingängigen Score weiß AMERICAN NINJA aber damals wie heute zu gefallen, zur 80er-Action-Großtat reichte es zwar nie, zu amüsantem Videothekenstoff aber allemal.

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