Review
von Leimbacher-Mario
Die Corvette unter den Ninjas
"American Ninja" ist Kopfaus-Kino der feinsten Sorte. Maskulin, dumm, fabelhaft. Aus den guten alten Cannon-Zeiten, als sich die noch nicht auf dem absteigenden Ast befanden. Ein Höhepunkt der einzigartigen Golan-Globus-B-Movie-Schmiede. Michael Dudikoff mit seinem eiskalt-träumerischen Blick in die Ferne, als Mischung aus Van Damme, James Dean und einem Holzklotz, gedankenversunken und unbezwingbar verbindet er die besten Werte und Attribute aus Westen und fernem Osten. Eine top Besetzung, selbst wenn man ihm den Ninja und die Kampfkunst in keiner Sekunde abkauft. Es passt trotzdem. Wir folgen ihm im Kampf gegen zwielichtige Drogenbosse und eifersüchtige Kameraden, Ninjahorden und der Anziehungskraft der Tochter seines Chefs. Was kann es Unterhaltsameres geben...
"American Ninja" hat es nicht umsonst zu vier Fortsetzungen gebracht, bei denen es leider stetig bergab geht. Bei Teil 1 ist allerdings noch alles in Ordnung. Aus recht trashiger und stumpfer Sicht versteht sich. Die Mischung aus "Rambo" und "Karate Tiger" passt einfach, der Ninja-Hype war weltweit ungebrochen und das hier ist einer der besonders bescheuerten Hauptgründe. Das kann man eigentlich nur lieben. Selbst wenn echte Ninjas, sollten sie diesen explosiven Schmarn mal zu Gesicht bekommen, wohl im Strahl kotzen. Oder ebenfalls amüsiert grinsen. In Sachen realem Ninja-Humor bin ich aber eher Laie. Zurück zum Thema: "American Fighter" funktioniert noch immer wie damals und versetzt mich und sicher viele andere zurück in die frühe Jugend, in die Videothek um die Ecke und unbeschwertere Zeiten, in denen ein Schönling als Ninja verkleidet noch mit bierernster Miene Genick nach Genick brechen durfte. In seiner Gewichtsklasse (zwischen Schaumschläger und Traumtänzer) ist das schwer zu toppen.
Fazit: Cannon, Dudikoff und einer Horde voll fallobstiger Ninjas - das nenne ich mal eine Party!