Während Robin Hoods Abwesenheit ist sein Vater ermordet und dessen Thron von dem Verräter Brooks usurpiert worden. Dank der nicht ganz selbstlosen Hilfe einer Gruppe raubeiniger Seeräuber, die an der Küste seiner Grafschaft gestrandet sind, kann der englische Volksheld dem Schurken das Handwerk legen.
Wenn ich nicht vorher schon gewußt hätte, allein beim Filmtitel wäre klar gewesen aus welchem Land dieser Film stammt, denn das paßt in etwa zueinander wie Sindbad und die Apachen. Mit der ja allseits bekannten Geschichte Robin Hoods hat dieser Streifen auch nur den Namen der Hauptfigur gemeinsam. Vergessen wir also mal Lady Marian und den Sheriff von Nottingham, Bogenschießwettbewerbe und die Befreiung Richard Löwenherz, denn hier besteht seine Gefolgschaft nicht aus Geächteten des Sherwood Forest, sondern aus einer handvoll Piraten, die ihn vorher noch entführten um Lösegeld zu verlangen. Ach ja und vom Sherwood Forest sind natürlich nicht mal die Wipfel aus der Ferne sichtbar.
Hier hat irgendein Zausel Robins Vater umgebracht und sich dessen Land und Titel angeeignet, was der stramme Held natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann, zumal dieser auch noch seine Love Interest zu ehelichen gedenkt. Wie auch immer, diese italienischen B-Movies der 60er hatten irgendwie ihren Reiz, auch wenn heute vermutlich eine Tankfüllung mehr kostet, wie damals der ganze Film. Schon in der Anfangsszene merkt selbst ein Blinder, das die ach so stürmische See im Studio gedreht wurde und das auch noch nicht mal gut. Die mittelmäßigen Darsteller hakeln sich durch freie Landschaft und auch die Burg zeigt deutliche Verwitterungserscheinungen.
Immerhin ist die Sache mit etwa 75 Minuten Laufzeit recht kurzweilig, es gibt die üblichen Ränke- und Intrigespielchen und ne Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Die Actionszenen sind zwar sogar recht zahlreich, aber Choreographie stand offensichtlich nicht auf dem Zeitplan, wie manche Statisten mit ihren Schwertern hantieren, läßt mich ernste Sorgen um die Komparserie am Set haben. Hauptdarsteller Lex Barker schien es jedenfalls nicht geschadet zu haben, kurz danach bekam er mit Old Shatterhand seine wohl zusammen mit Tarzen bekannteste Rollengestalt.
Robin Hood und die Piraten muß man jetzt nicht wirklich gesehen haben, aber wenns wie heute mal in der Glotze läuft und die Zeit bis zum ersten EM Spiel nicht rumgehen will, taugts auf alle Fälle und sei es nur zum drüber lustig machen.
5/10