Bei „Sonic Blast“ handelt es sich um die typische Phoenician-Hausmannskost: viel recyceltes Bildmaterial, ein paar ausgemusterte Ex-Stars und Fließbandaction ohne Höhepunkte. Produziert vom unermüdlichen Jim Wynorski gilt auch hier das altbekannte Firmenmotto: lieber gut geklaut als schlecht inszeniert (eigentlich trifft hier ja beides zu aber egal). Das die Firma inzwischen die Pforten geschlossen hat dürfte die meisten erleichtern, denn richtige B-Action war das Gebotene von Phoenician nie.
Doch welch Überraschung zum Auftakt. Die ersten knapp zehn Minuten kommt der Film ohne ein Filmstückchen Stock-Footage aus, neuer Firmenrekord. Selbstredend sind alle spektakulären Stunts (wie das abseilen vom Hubschrauber ins Cockpit) sowie die Außenaufnahmen des Flugzeugs aus älteren Genrevertretern „geliehen“. Aber das sind wir ja gewöhnt. Auf den Gesamtfilm betrachtet bekommt der Zuschauer jedoch deutlich weniger geklautes Filmmaterial serviert als in den anderen Phoenician-Filmen.
Zur Story braucht man eigentlich kein Wort verlieren. Langweilig, ohne Spannung und Tempo und arg vorhersehbar. Genau wie in tausend Flugzeugentführungs-Thrillern zuvor wird hier ein Klischee nach dem anderen bedient ohne auch nur ein Fünkchen Kreativität zu versprühen. Die Charaktere wie gewohnt vom Reißbrett - was soll man noch mehr sagen.
An Action gibt’s auch nur Unspektakuläres. An Bord wird ein bisschen geballert und gekämpft, teilweise sind die Shoot-Outs auch blutig, eine 18er-Freigabe ist jedoch arg übertrieben. Neues bekommt man auch auf diesem Sektor nicht geboten.
Wie so oft wurde das gesamte Budget für den Cast rausgeworfen, was sich ja dann bekanntlich an der Qualität widerspiegelt. Ice-T (in seinem ersten von insgesamt vier Phoenician-Einsätze) und James Russo bringen durch ihr Overacting etwas Würze in die Suppe, der Rest der Darsteller bleibt blass wie die Charaktere. Aber was soll man den Darstellern auch für Vorwürfe machen.
An der Inszenierung von Regisseur Rodney McDonald gibt’s wenig zu meckern. Das Szenario ist zu bekannt, um da noch was falsch machen zu können. Geld war wie immer keines da und so gibt’s auch nur eine einfallslose TV-Optik und die altbekannte Gebrüder-Wurst-Musik. Der gute Mann kann am wenigsten für das Tiefflug-Debakel.
Fazit:
„Sonic Blast“ ist ein routiniert gewerkelter, aber vollkommen unspektakulärer Entführungsthriller, nein Moment, Entführungsfilm. In altbekannter Reihenfolge werden alle bekannten Klischees abgearbeitet, die Action ist lahm und es gibt wie immer einiges an Stock-Footage. Immerhin können die Darsteller halbwegs überzeugen.
Überflüssiges Fließbandprodukt, dass man wirklich nicht gesehen haben muss.