Inhalt:
China in einer mittelalterlichen Epoche. Schwertmeister Chief Chiang Tzu-Chao (Fang Mien) und seine Tochter Chiang Shang-Ching (Shih Szu) vereiteln in einem Gasthaus den Missbrauch einer jungen Frau.
Sie töten dabei den einzigen Sohn des gelb gewandeten Unter-Führers der gefürchteten Crimson-Charm-Gang, Tsao Kang (Wong Hap aka Wang Hsieh).
Dieser sinnt auf Rache, und will am 60. Geburtstag von Chiang Tzu-Chao, der der "Chung Chow Sword School" vorsteht, diese Schule überfallen, Chiang und alle seine Schüler töten.
So geschieht es..., doch schwer verletzt überleben sowohl Chiang Shang-Ching, die später jedoch verstirbt, als auch deren Freund Ling Wu-Lui (James Nam), sowie die Schüler Han Yu (Chang Yi) und die schöne Yu Fang Fang (Ivy Ling Po).
Han Yu wird vom Schwertmeister "Godly Sword" (Wong Ching Ho) gerettet..., und geht bei diesem in die Lehre. Yu Fang Fang, der bei dem Massaker ein Arm abgeschlagen wurde..., macht sich als Mann verkleidet daran, Rache an der Crimson-Charm-Gang zu üben.
Schließlich kommt es zum Kampf mit Tsao Kang und dessen Schergen.
Die Helden bleiben siegreich.
Doch soll auch das Oberhaupt der Crimson-Charm-Gang zur Rechenschaft gezogen werden... Lin Han-Su (Ku Feng), der einst den Vater von Yu Fang Fang tötete.
Es kommt zum blutigen Show-Down in der Residenz Lin Han-Su´s..., in welchem auch Ling Wu-Lui überraschend eingreift.
Ein Kampf auf Leben oder Tod entbrennt........
Fazit:
Im Jahre 1971 drehte Regisseur Huang Feng, der später noch viele Klassiker für "Golden Harvest" mit Carter Wong und Angela Mao dirigierte..., diesen insgesamt starken Eastern-Actioner für die Studios der Shaw Brothers.
Zielgerichtet, spannend, zumeist stringent und in der typischen Shaw-Atmosphäre in den gepflegt-noblen Studio-Sets der Shaw Brothers doch auch in gut gewählten Outdoor-Locations..., erzählt Huang Feng die Storyline seines Streifens.
Die Atmosphäre gefällt..., gerade eine Szene im Schnee..., als Chang Yi bei einem alten Schwertmeister in die Lehre geht, konnte hier die typische Shaw-Aura verströmen..., und auch die anderen Sets und Kulissen konnten überzeugen. Und Huang Feng setzt alles in einem gut dosierten Tempo und mit viel Drive strikt und fesselnd um.
Die Story ist denn auch denkbar einfach..., und die Umsetzung erfolgt zügig..., im Zentrum stehen die Helden, die auseinandergesprengt werden..., zusammenfinden, und dann mündet alles in blutige Schwertkampf-Action, in ein brutales Finale.
So soll das sein..., einige irreale Fliegereien und dass es Huang Feng am Ende mit noch eingebauten Formationskämpfen und dem etwas merkwürdigen "Siegel-Stempel"-Schild von Ku Feng übertreibt, können den guten Gesamt-Eindruck denn nur marginal schmälern.
Chang Yi, der harte Kämpfer, dessen Männlichkeit auch etwas brüchig wirkt, ist hier der Haupt-Akteur. Er überzeugt in seinem Spiel, ohne übertriebenes Auftreten. Ivy Ling Po ist hier die einarmige Kämpferin..., die wie ein weiblicher "One armed swordsman" auftritt.
Beide haben auch die stärksten Kampf-Szenen..., die dynamisch-rasant choreographiert sind, Swordplay und Kung Fu sind gut durchmischt, klassisch und für einen Eastern Baujahr 1971 konform überzeugend. Das war schon gekonnt, von oben angesprochenen Mankos mal abgesehen. Man darf nicht vergessen, dass das KungFu-Genre erst in jenem Jahr 1971 durch "The Big Boss" ("Die Todesfaust des Cheng Li") mit Bruce Lee erst so richtig aus der Taufe gehoben wurde.
Shih Szu, eine Frau zum Verlieben..., auch hier ist sie attraktiv, hat aber nur eine bessere Nebenrolle, ihre Figur verstirbt relativ früh, leider.
Ku Feng gibt einen geradezu diabolischen Villain..., kommt aber erst zum Schluss richtig zum Einsatz. Und Wong Hap (aka Wang Hsieh) ist als skrupellos-finsterer Bösewicht ohnehin erste Wahl bei den Shaw Brothers.
Den späteren SuperStar des Genres, Sammo Hung..., kann man ebenfalls im Ensemble entdecken.
"The Crimson Charm" ist ein insgesamt wieder überzeugender Eastern-Beitrag im sehr produktiven Jahr 1971 der Shaw Brothers.
Ein spannender, gutklassiger Swordplay-KungFu-Actioner..., der sich 8/10 Punkte in meiner Bewertung verdient.