"Tigerkralle 2" ist das Regiedebut des unbekannten Darstellers J. Stephen Maunder. Unter anderem kannte er Bolo Yeung schon aus "TC-2000". Mit diesem eher schwachen B-Beitrag zieht sich Yeung aus dem Filmgeschäft zurück, ich persönlich hätte ihm jedoch einen würdigeren Abgang gewünscht. Der Erstling aus dem Jahre 1992 balancierte auf gutem Durchschnittsniveau, daran kommt Maunder mit dieser Billigproduktion nicht. Trotzdem folgte zwei Jahre später ein dritter Teil. Maunder war hier noch Produzent und auch Drehbuchautor, wobei er auch bei "Tigerkralle, Talons of the Eagle" und "Operation Golden Phoenix" schon das Drehbuch verfasste.
Chong (Bolo Yeung) kann von Dai Lo Fu´s (Ong Soo Han) Schergen aus dem Gefängnis befreit werden. Lo Fu plant zu Neujahr ein Kampfsporttunier für eine alte japanische Zeremonie. Damit will er einen geheimen Gang öffnen, welcher sich nur alle hundert Jahre öffnen lässt. Dies kann ihm nur mit Chongs Hilfe gelingen. Auch Waffenhändler Victor (Evan Lurie) ist mit von der Partie, doch vorher hat er noch Tarek Richards (Jalal Merhi) Partnerin abgemurkst. Tarek tut sich mit seiner ehemaligen Partnerin Linda Masterson (Cynthia Rothrock) zusammen um Lo Fu, Chong, sowie Victor endlich den Gar auszumachen.
Als Freund der B-Action muss man diesen Beitrag eigentlich gesehen haben, da es gleichzeitig Bolo Yeungs Abschied aus dem Filmgeschäft ist. Hier verkörpert er erneut den Meister der Tigerkralle, Chong. Im Gegensatz zum Erstling wesentlich sympathischer, denn Unschuldige werden diesmal verschont. Jalal Merhi dagegen ist blass wie immer. Seine Martial Arts Fähigkeiten können sich sehen lassen, trotzdem liegt das Können einer Cynthia Rothrock noch weit darüber. Ong Soo Han als Fiesling Dai Lo Fu kann man lassen, Evan Lurie macht einen ordentlichen Job. Eigentlich eine Darstellerrige mit der man einen richtigen Klopper vom Band hätte laufen lassen, leider überzeugt die Action in der ersten Filmhälfte überhaupt nicht. Es wird kaum gefightet, die Shootouts sind alle nicht der Rede wert und die wenigen Morde fallen völlig unblutig aus. Aber die deutliche Steigerung beginnt mit Turnierbeginn. In einer Art unterirdischem Labyrint treffen sich die besten Kämpfer, um gegeneinander anzutreten. Chong, sowie Tarek mischen bei diesem Turnier mit.
In der letzten halben Stunde wird dann endlich fast Non Stop gefightet. Die Choreographien sind recht ordentlich, wobei die Kämpfe meist zu kurz ausfallen. Viel Kampfhandlung geschieht auch nur im Off. Masslos enttäuscht war ich vom finalen Kampf Lo Fu vs Chong, dagegen darf es Tarek gegen Victor richtig krachen lassen und Linda kann sich gleich mit zwei Gegnern auseinandersetzen. Die zweite Halbzeit stellt den Actionfan zufrieden, störend sind diese fantastischen Einlagen, wenn zum Beispiel das alte Tor geöffnet wird. Bei der Kulisse kann man nicht meckern, gerade das Labyrint mit dem nebelbedeckten Boden hat schon Flair. Nur der Score ist völlig eintönig. Zu jedem Fight ertönen die selben Sounds, dich sich spätestens nach dem zehnten Mal wie eine defekte Schallplatte. Die Story ist absolut nicht der Rede wert.
Die erste Halbzeit kann man getrost vergessen, bevor es endlich ans Eingemachte geht. Nahkämpfe sind recht zahlreich vorhanden, könnten aber härter und länger sein. Die Darsteller sind akzeptabel, die Story Schwachsinn. Passable Unterhaltung, aber nicht mal Durchschnitt.