Review

Der Horror-Star besitzt eine grundlegend reizvolle Idee: Ein gealterter Schauspieler, einst gefeierter Darsteller klassischer Gruselfilme, wird nach seinem Tod zum fixen Obsessionspunkt einer Gruppe von Fans – mit fatalen Konsequenzen. Diese Prämisse hätte das Potenzial für eine bissige Satire über Fanatismus, Nostalgie und das Verblassen des Ruhms gehabt. Doch der Film nutzt seine interessante Ausgangslage nur teilweise.

Norman Thaddeus Vanes Inszenierung ist deutlich von einer langsameren, beinahe altmodischen Erzählweise geprägt. Was einerseits zur Atmosphäre eines Gotik-Horrors passen könnte, wirkt hier jedoch häufig langatmig. Die erste Filmhälfte plätschert in ausgedehnten, teils dummdreisten Dialogszenen und behäbiger Figurenführung mit zu starkem Overacting dahin, ohne merkliche Spannung aufzubauen. Erst nach gut 45 Minuten beginnt die Handlung Fahrt aufzunehmen – dann allerdings recht abrupt. Ab diesem Punkt setzt Der Horror-Star zunehmend auf kleine, aber effektvolle Splattereinlagen, darunter auch Momente, die mit überraschender Härte daherkommen (etwa das Herausreißen einer Zunge). Ein Spannungsbogen wird hingegen zu keiner Zeit aufgebaut.

Darstellerisch sticht vor allem Ferdy Mayne hervor, der Horror-Fans als Graf Krolock aus Polanskis Tanz der Vampire bekannt ist. Hier spielt er den alternden Filmstar mit morbider Eleganz und einer Portion Selbstironie – zweifellos das Highlight des Films. Ebenfalls bemerkenswert: ein junger Jeffrey Combs in einer frühen Rolle, der später mit Re-Animator selbst zum Genre-Kultstar werden sollte.

Insgesamt ist Der Horror-Star ein Film mit guten Ansätzen, der aber unter seiner zähen ersten Hälfte und der uneinheitlichen Tonalität leidet. Fans von B-Horror und nostalgischem 80er-Genre-Charme können dennoch ein paar interessante Facetten entdecken. Wer jedoch straff erzählten Horror erwartet, dürfte eher enttäuscht werden.





Details
Ähnliche Filme