John Hughes (Ferris macht blau, Allein mit Onkel Buck) beschäftigte sich bis dato mit Teeniekomödie, wo besonders der kultige "Breakfast Club" heraussticht. "Ein Ticket für Zwei" läutet eine neue Ära in seiner recht übersichtlichen Filmographie ein und bildet gleichzeitig den Höhepunkt. Hughes war gleichzeitig Produzent und Drehbuchautor, doch der eigentliche Dank darf an Steve Martin (Im Dutzend billiger, Der Rosarote Panther) und John Candy (Jack allein im Serienwahn, Cool Runnings) gehen, die aus dem kleinsten Gag einen Brüller machen. Ungefähr das selbe Geschehen spielt sich im derzeitigen Kinofilm "Stichtag" ab.
Der Marketingmanager Neal Page (Steve Martin) vernachlässigt durch seinen stressigen Job in New York seine Familie. Doch zu Thanksgiving will er pünktlich zu Hause in Chicago sein. Noch am Flughafen trifft er auf den pummeligen Vertreter Del Griffith (John Candy), den er von nun an nicht mehr los wird. Wegen eines Unwetters in Chicago landet der Flieger in Wichita. In einem schäbigen Hotel werden die Beiden ausgeraubt und selbst die Bahnfahrt wird zur Tortur. Überall wo Del auftaucht herrscht das blanke Chaos, trotzdem beginnen die beiden unterschiedlichen Menschen Freunde zu werden. Doch auf dem turbulenten Weg nach Chicago erleben sie noch viele Pannen.
Es gibt diese Tage da herrscht "Murphys Law" und damit meine ich nicht den gleichnamigen Charles Bronson Film, sondern es geht alles schief was schiefgehen kann. Das erlebt Neal schon, als er sich ein Taxi in New York angeln will, um rechtzeitig seinen Flug zu erwischen. Wer ihm dieses vor der Nase wegschnappt, obwohl er gerade einem unverschämten Anwalt 75 Dollar dafür in die Hand gedrückt hat, dürfte wohl jedem klar sein. So treffen hier zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Neal ist der Karrieretyp, der sich nur mit dem besten zufrieden gibt, für ihn muss alles eine gewisse Ordnung haben. Del hingegen verkauft Halterungen für Duschvorhänge, quatscht zuviel und schleppt einen Haufen Gepäck mit sich herum. Schon im Flugzeug sitzen die Beiden nebeneinander, eigentlich sollte Neal in der ersten Klasse sitzen, doch seine Reservierung war ungültig. So ist ein neues Dream Team geboren, welches von nun an für jede Menge Situationskomik sorgt. Allein die Nacht im Hotel ist ein absoluter Knaller und dann werden die Beiden noch ausgeraubt. Die Gagdichte in "Ein Ticket für zwei" ist jetzt nicht enorm hoch, doch dank der beiden gut aufgelegten Darsteller wird der kleinste Kalauer zum Lacher.
Und mit Del an seiner Seite lässt Neal kein Fettnäpfchen aus, Del scheint das Pech förmlich anzuziehen. Sogar die Eisenbahn erleidet einen Motorschaden, da darf man nur mal mutmaßen was mit dem Leihwagen geschieht. Und auch wenn sich Neal ständig versucht von seinem Reisepartner zu trennen, durch irgendeinen blöden Zufall treffen er und Del immer wieder zusammen. Doch trotz der ganzen Pleiten, Pech und Pannen beginnt Neal seinen Begleiter zu schätzen und auch Del trägt noch ein kleines Geheimnis mit sich herum, was man sich aber spätestens nach der ersten Filmhälfte schon ausmalen kann. Doch diese Chaostour hält ein durchweg hohes Tempo und es sitzt wirklich jeder Gag, so verbringt man die knapp neunzig Minuten stets mit einem Lächeln im Gesicht vor der Glotze, nur das Ende ist ein bisschen kitschig geraten. Aber Steve Martin und der wunderbare John Candy laufen in diesem irrwitzigen Abenteuer zur Hochform auf.
Eine herrliche Komödie die den dicksten Eisklotz auftauen dürfte. Candy und Martin spielen in Hochform und sorgen bei ihrer chaotischen Reise von New York nach Chicago für jede Menge Lacher. Da sei das leicht aufgesetzte Ende verziehen, denn solch einen diebischen Spass gibt es selten.