Kaum wird er aus dem Knast entlassen, überredet der zwielichtige Einbrecher Boris seine Ex-Freundin Wendy auch schon dazu, ihm dabei zu helfen, bei ihrem Arbeitgeber Breston einzusteigen, von dem es heißt, dass er ein wahres Vermögen in seinem Schloss-ähnlichen Anwesen gebunkert hätte. Nachdem sie des Nachts in die unterirdischen Gewölbe eingedrungen sind, setzt sie eine automatisch abgespielte Tonband-Aufnahme darüber in Kenntnis, dass sie nun eingesperrt sind und der einzige Weg nach draußen durch eine Reihe von Räumen führt, an deren Ende die Freiheit und ein Haufen Bargeld winken. Der Haken an der Sache: Der besagte Parcours ist mit kniffligen Rätseln und Todesfallen gespickt, die Boris und Wendy einiges an Muskelkraft und (kaum vorhandenem) Grips abverlangen... Dieser kleine kanadische Thriller von 1987 ist im Grunde eigentlich nur deshalb erwähnenswert, weil hier bereits Jahre vor "Cube" und "Saw" ein ähnliches Szenario innerhalb eines Genre-Kontextes (wenn auch gänzlich ohne Gewalt-Darstellungen) durchgespielt wurde, weshalb man "Beyond the 7th Door" also zumindest in dieser Hinsicht einen gewissen Pionier-Status zugestehen könnte, wenn er denn nur etwas bekannter wäre... und mal echt nicht so grottenschlecht wie er ist, denn den Streifen von Anfang bis Ende in einem Rutsch durchzustehen gleicht mal echt einer wahren Herkules-Aufgabe. Die ungeübte Inszenierung durch einen gewissen Bozidar D. Benedikt ('nen Jugoslawen, den es aus irgendeinem Grund nach Kanada verschlagen hat... aber bestimmt nicht wegen der Filmemacherei!) zeichnet sich einzig und allein dadurch aus, dass Einstellungen hier immerzu einen Tick zu lange gehalten werden, wodurch sich der Streifen jedweden Drive nimmt, während sich die Handlung da spannungslos innerhalb von wenigen Sets der Marke "Karg, aber dafür hässlich" in ödester TV-Film-Manier abspult. So kommen alleine auf der handwerklichen Seite schon viele, viele Gründe zusammen, die allemal schon für sich ausreichen würden, um "Beyond the 7th Door" so richtig mies zu finden, aber der wahre Knaller kommt erst noch: Hauptdarsteller Lazar Rockwood (is' bestimmt sein richtiger Name und auf keinen Fall ein Pseudonym, ey!), der da auf geradezu hilfsbedürftige Art und Weise den Boris mimt, schießt da mal echt den Vogel ab, denn der sieht nicht nur aus, als sollte er eher irgendwo den Bürgersteig sauberfegen oder in Transsilvanien LKWs abladen (aber keinesfalls vor einer Kamera stehen!), sondern bekommt es auch kaum gebacken, in irgendeinem undefinierbaren Akzent halbwegs fehlerfrei seine Textzeilen runterzustammeln. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden gesehen, der sich derart mit einer Performance abquält, denn wo andere schlechte Akteure ja oftmals ihr Heil in schierem Overacting suchen und dadurch einen gewissen inkompetenten, bizarren Charme entwickeln, brechen beim ollen Lazar bereits ab der ersten Minute die nervösen Ticks durch, die mal garantiert nicht gespielt sind! Dagegen ist ja selbst der dicke Seagal, der seit Jahrzehnten seine C-Film-Auftritte am liebsten nur noch im Sitzen absolviert, quasi Robert De Niro und Marlon Brando in ein und derselben Person, also mindestens... und auch Bonnie Beck, die hier die Wendy mimt und mal bestimmt nicht Gefahr läuft, dass man sie zufällig mit Meryl Streep verwechselt, erscheint einem gegen das, was ihr "Kollege" hier veranstaltet, direkt Oscar-reif... uiuiui!
2/10