Da ist er wieder, der beliebte Oger. Nachdem er in "Shrek - der tollkühne Held" das Herz seiner Fiona eroberte, muss er nun in "Shrek 2" wieder um selbiges kämpfen. Denn die "Gute Fee" setzt alles daran, ihren aalglatten Sohnemann Prinz Charming mit der Prinzessin zu vermählen.
Das Gerüst steht und schon könnte es los gehen. Doch bevor Fiona und Shrek ihrer Einladung nach "Weit Weit Weg" (im Original "Far Far Away") folgen, um dort unter anderem auf Fionas Eltern zu treffen, schwelgen wir noch kurz in den idyllischen Bildern ihrer Flitterwochen und schlendern visuell ein wenig durch die Heimat der beiden. Überraschenderweise kommt "Shrek 2" gerade in diesen ersten Minuten leicht ins Stolpern. Die so geliebte Schlagfertigkeit und Spritzigkeit des Vorgängers lässt zunächst auf sich warten. Glücklicherweise findet die Fortsetzung dann aber noch rechtzeitig zu den alten Stärken des Erstlings und liefert schönen Wortwitz, ausgefallene Ideen und detailreiche Anspielungen sowohl auf unsere Gesellschaft (die gerne diskriminiert oder genüsslich von Verfolgungsjagden handelnde Polizeivideos konsumiert) als auch auf Hollywood oder bekannte Filmklassiker. Die "Mission Impossible"-Parodie darf man getrost als die gelungenste bezeichnen. Wie schon beim ersten Teil zündet allerdings nicht alles; so hätte man hier einige plumpe Rülps- oder Blähwitze nicht wirklich vermisst.
Ein guter Einfall hingegen war die Integration eines weiteren Partners für Shrek. Im Gestiefelten Kater hat man damit eine optimale Figur gefunden, auch wenn dessen plötzliche Kehrtwende vom düsteren Profikiller zur gut aufgelegten Kuschelkugel mit dem Hammer kommt. Auf der Gegenseite kristallisiert sich interessanterweise ausgerechnet die Gute Fee als hinterhältige Schlange heraus - eine wunderbare Wahl, die einmal mehr beweist, dass die "Shrek"-Filme gerne gegen eingefleischte Genrekonventionen wettern. Ganz ohne geht es jedoch auch nicht, schließlich will "Shrek 2" sowohl das jüngere als auch das ältere Publikum bedienen. Voraussehbarkeiten in punkto Story sind daher ebenfalls inbegriffen.
Dem Spaß tut das allerdings keinen Abbruch. Die Musikstücke und die bis auf vereinzelte Bewegungsabflüsse eigentlich ausgezeichneten Animationen stimmen ebenfalls positiv. Insgesamt nicht ganz so bissig wie der Vorgänger und mit leichten Anlaufschwierigkeiten kämpfend, dafür aber immer noch sehr parodistisch angelegt und vor allem unterhaltsam für Groß und Klein.