Schon der erste Teil war kein Kracher, aber alles was sich damals halbwegs gut verkaufen ließ, musste eine Fortsetzung erhalten. Verwunderlich, dass man sich hier ganze zwei Jahre Zeit ließ, um Alexa wieder in Aktion zu schicken. Die Produzenten Joseph Merhi und Richard Pepin produzierten den schwachen Actioner, der auch arg unter dem schlechten Drehbuch leidet. Hauptdarstellerin Kathleen Kinmont schrieb an der Story mit und liefert uns den eindeutigen Beweis, dass sie das in Zukunft besser lassen sollte. Auch Lorenzo Lamas hat sich hier etwas übernommen, denn er spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch Regie. Vielleicht hätte man diese Funktion lieber Joseph Merhi überlassen sollen, er inszenierte auch den Erstling. Pepin versuchte sich hier mal selbst hinter der Kamera. Mittlerweile dürfte er sich in fast allen Tätigkeiten versucht haben, die zur Erstellung eines Films dazu gehören. Viel besser macht es " Codename Viper " aber auch nicht.
Story:
Alexa (Kathleen Kinmont) führt mittlerweile ein ruhiges Leben mit ihrer kleinen Tochter. Doch bei einem Überfall wird Alexa des Mordes bezichtigt. Um der lebenslangen Haft zu entgehen, tritt sie wieder in den Dienst der CIA. Zusammen mit ihrem ehemaligen Liebhaber Mark Graver (Lorenzo Lamas) muss sie den Terroristen Franz Kluge (John Savage) um einen Mikrochip erleichtern. Doch Ralph Straker (John Ryan), einer von Kluge´s Widersachern, überfällt das Camp von Klug und kidnappt auch Alexa samt dem Chip. Nun liegt es an Mark die Sache zu bereinigen. Straker hat mittlerweile die gefährlichsten Gangster um sich geschart, um den Chip mit dem höchsten Preis zu verkaufen. Aber Mark hat schon den Gegenschlag eingeleitet und auch Alexa ist nicht untätig.
Ich fang mal mit einem Punkt an, der mir am gravierensten aufgefallen ist und das sind die miesen Dialoge. Es mag ja immerhin noch unfreiwillig komisch sein, wenn sich Alexa und Graver gegenseitig beharken, aber manche Sätze wirken, als hätte sie ein Kindergartenkind, oder ein sturzbesoffener Baumschüler formuliert. So wirken einige Figuren ziemlich lächerlich und die Darsteller sind allesamt schon nicht das Gelbe vom Ei. Lorenzo Lamas macht einen soliden Job, ich finde jedoch er hat nicht genügend Screentime, man lässt hier Kathleen Kinmont den Vortritt, es geht hier auch hauptsächlich um sie. Rein von der schauspielerischen Seite ist ihre Perfomance in Ordnung, aber die Fights arg lahm. Gefallen hat mir John Savage als Franz Kluge. Er spielt die restliche Rige an die Wand, nur John Ryan alias Straker kann knapp mithalten. Branscombe Richmond ist in einer kleinen Nebenrolle zu sehen.
Bei der Story fragt man sich auch: Warum eigentlich das Ganze ? Ein paar Terroristen mit Maschinenpistolen können ohne Probleme einen CIA Stützpunkt überfallen. Da entwickelt man ein Hightechgerät, welches aber aussieht wie ein Funkgerät aus den 70er Jahren, aber bewachen tut man das Klump nicht. Wenn die Sicherheitsvorkehrungen in Wirklichkeit auch so schlecht wären, dann könnte man die gesamte CIA dicht machen. Aber es gibt hier sowieso schon massig Logikfehler, da fallen die weiteren Fünf auch nicht mehr ins Gewicht. Richtig nervig ist auch dieses Heile Welt Geplänkel am Anfang, plus die lächerlichen Dialoge zwischen Alexa und ihrer Tochter. Um dem Ganzen dann noch die Krone aufzusetzten, stellt sich Kluge als Vater heraus.
Auch der letzte Rettungsring, in Form von Action, erweist sich als ziemlich luftleer. Es wird zwar recht viel geballert und die nötigen Härten sind locker gegeben, aber es fehlen die Höhepunkte. Dutzende blutige Einschüsse, ein hoher Bodycount, ein paar nette Explosionen, obendrauf noch die schwachen Fights, an denen vor allem die beiden Frauen teilhaben. Die Kampfkenntnisse, nimmt man Kinmont lange nicht ab. Bei Lamas sieht es da wesentlich besser aus, seine Moves können gut gefallen, Nachteil bei ihm, er darf viel zu selten in Aktion treten. Im Finale knallt und kracht es an allen Ecken, aber Straker beisst viel zu schnell ins Gras.
Pepin macht einen guten Job hinter der Kamera, die Kulissen hat er ordentlich ausgeleuchtet und es sind ein paar wirklich schicke Bilder und Kamerafahrten dabei. Der Score ist absolute Routine.
Fazit:
Der Vorgänger ist ein gutes Stück besser. Action ist hier reichlich vorhanden, aber nur auf Sparflamme, ohne Höhepunkte, nur Brutalitäten kann man Einige bieten. Die Story ist ein einziges Logikloch und die Dialoge mies. Diesen Film hätte man sich getrost sparen können, für PM allgemein ziemlich schwach. Wer´s glaubt oder nicht, Lamas hat noch wesentlich Schlechteres gemacht.