„Codename Viper“, die Fortsetzung zu „C.I.A. – Codename: Alexa“ ist deutlich schwächer als Vorgänger.
Mark Graver (Lorenzo Lamas) ist inzwischen die Karriereleiter beim CIA raufgefallen und zweiter Mann bei seiner Zweigstelle. Jedoch kommt er immer noch in Schwierigkeiten, so auch als er ein Modul für die Lenkung von Atomwaffen abholen soll. Der Terrorist Ralph Straker (John Ryan) überfällt das Labor mit seinen Mannen, klaut das Modul und kann weder von Graver noch von den Sicherheitskräften aufgehalten werden. So beginnt der Film mit einem ordentlichen Actionappetizer, bei dem vor allem der Fight Graver contra Fiesling auf dem Truckdach zu gefallen weiß.
Von seiner Freundin, der ehemaligen Terroristin Alexa (Kathleen Kinmont), musste sich Graver allerdings trennen, weil diese wollte, dass er den CIA. Alexa lebt mit ihrer Tochter nach dem Ausstieg aus dem Zeugenschutzprogramm des CIA in einer kleinen Stadt. Doch sie hat nichts verlernt und macht mit zwei Supermarkträubern kurzen Prozess, als diese sie und ihre Tochter bei einem Überfall bedrohen, doch sie droht dafür eingesperrt zu werden. Hier wird es recht hanebüchen, denn die Sache ist eine ganz klare Notwehrsituation, aber den Drehbuchautoren fiel wohl kein besserer Kniff ein.
Da Alexa die Ausweisung und ihrer Tochter das Waisenhaus droht, schreitet Graver ein. Er kann einen Deal aushandeln: Wenn Alexa wieder für den CIA arbeitet, ist ihre Immunität garantiert. Alexa stimmt widerwillig zu. Ihre Aufgabe: Sie soll die Organisation des Terroristen Franz Klug (John Savage) infiltrieren, da er einen zu dem von Straker gemopsten Modul gehörigen Chip gestohlen hat...
Man fragt sich ziemlich schnell, wie viel Ermittlungsarbeit der CIA wohl einsparen könnte, wenn man einfach mehr Geld in bessere Sicherheitsvorkehrungen stecken würde. Aber andrerseits wäre „Codename Viper“ in Rekordzeit um und Alexa müsste gar nicht erst auftreten. Hier versucht man leider noch auf der Herz-Schmerz-Schiene zu reiten, denn Klug ist natürlich der Vater von Alexas Tochter, Graver liebt Alexa noch immer usw. Ist leider in einem PM-Vehikel wie diesem ziemlich deplaziert.
Die Story ist das gewohnte Infiltrationsspielchen, das schon in zig anderen Filmen (darunter auch der Vorläufer) verwurstet wurde. Doch dem Rezept wird hier kaum etwas Neues zugemengt, es sei denn, man betrachtet das Auftreten von zwei Gangsterorganisationen als innovativ. Der Plot wird zwar halbwegs temporeich abgespult, aber Spannung kommt nur wenig auf. Optisch liegt der Film dafür auf ordentlichem Niveau; als Regisseur erbringt Lorenzo Lamas eine Leistung, die besser ist als man erwartet.
Im Gegensatz zu anderen Filmen aus dem Hause PM kann die Action hier leider nicht alle Schwächen der Story ausgleichen. Die Shoot-Outs liegen leider nur auf Durchschnittsniveau und auch an Stunts gibt es nur wenig, auch wenn ein paar davon ganz nett sind (z.B. das Drachenfliegen). Neben der erwähnten Ladung Geballer wird auch noch etwas geprügelt, wobei Lamas ein paar ganz nette und recht spektakuläre Kampfsporteinlagen hat, aber nur sehr kurze. Kathleen Kinmont darf öfter kloppen, macht aber eine recht hölzerne Figur, weshalb ihre Kämpfe keine Highlights sind.
Lamas gibt eine gute Performance und erweist sich als charismatischer Actionheld, während Kathleen Kinmont zwar nicht gut prügelt, aber schauspielerisch auf gutem B-Niveau liegt. Damit schlägt sie ihre weibliche Gegenspielerin Lori Fetrick aus, denn die ist sowohl im Kämpfen als auch beim Schauspielen hölzern. Die Nebendarsteller, die mit John Ryan und John Savage zwei bekannte Gesichter bieten, machen ihre Sache gut. Eine sehr kleine Nebenrolle hat auch Branscombe Richmond, Lorenzo Lamas' Kumpel aus der Serie „Renegade“.
Maue Story und zu wenig Action; das reicht trotz guter Machart und ein paar guter Actionszenen nur zum unteren Durchschnitt.