Keine lahme Ente!
Als mutiger und weirder, vielleicht in mancher Beziehung auch furios fehlgeschlagener Comicfilmvorreiter seiner Zeit ein gutes Stück vorweg, zu seinem Release wussten die meisten gar nicht, wie sie mit dieser lässigen Ente umzugehen haben. Heutzutage völlig zurecht in den Köpfen, rosaroten Brillen, Herzen von wesentlich mehr Leuten und so langsam mit der Anerkennung, die ihm in seinem Subgenre zusteht... "Howard The Duck" über einen Entensuperstar, der aus seinem Universum in unseres gezogen wird und in Cleveland ein wildes Abenteuer erlebt...
Duck-outta-Water-Story
"Howard The Duck" hatte es (passenderweise?) immer schwer. Aus einer Zeit als Comicverfilmungen noch lange nicht da waren, wo sie heute sind. Aber es war unausweichlich und nur folgerichtig, dass James Gunn bzw. das MCU Howard The Duck gewürdigt haben. Denn Willard Huycks frecher Genremix ist für mich nicht weniger als einer der kreativeren Außenseiterfilme der 80er - und die waren in diesem Metier ganz sicher nicht arm! Die Puppen und vielen praktischen Effekte funktionieren klasse. Alles ist etwas versaut und positiv cringe. Die Witze haben eine enorme Bandbreite. Das Budget kann nicht allzu klein gewesen sein, alles sieht schnieke aus. Die Achtzigervibes gehen hart. Die Musik rockt. Ausrechenbar ist hier rein gar nichts. In Lea Thompson kann man sich nur verknallen - egal ob als Mann oder Ente. Ohne "Howard The Duck" wären Comics auf der Leinwand schlicht nicht dahin gekommen, wo sie hinkamen. Fehler, Makel, Fehltritte, tonale Extremschwankungen inklusive. Und die größte Stärke ist eh, dass man Howard wirklich sehr leicht und schnell ins Herz schließt. Er ist trotz seiner Herkunft und Erscheinung einer von uns. Und somit ist's ein Leichtes und Nerdehrensache, dass man den Rest des Films mit ihm fiebert, zu ihm hält, ihm ein Happy End gönnt. Alles hat einen selbst heute noch erfrischend schmutzig-skurrilen Unterton, das Herz am rechten Fleck. Insgesamt ein Curveball der komischsten und liebevollsten Sorte. Und gut so genau wie er ist!
Fazit: diese Ente ist süß, sauer und sympathisch! Howard ist Vorreiter, Außenseiter, Schnabeltier, Sexsymbol und vor allem Kult!