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CHAMPIONS

Karate Tiger ist tot - es lebe Karate Tiger! Nach zehn Teilen war Ende der 90er Jahre Schluss mit der legendären Ascot-Kultreihe! Die Abschiedsparty richtet KARATE TIGER - THE CHAMPIONS aus… diesmal ohne die Nummer 10 und im Original weitaus weniger spektakulär als CHAMPIONS betitelt…

William Rockman (Louis Mandylor) ist Champion einer Vollkontakt-Sportart, welche dem „Ultimate Fighting“ ähnelt und als „Terminal Combat“ bezeichnet wird. Rockman beendet seine Karriere, nachdem er versehentlich einen jungen Kämpfer im Ring getötet hat.
Als der brutale Sport für illegal erklärt wird, finden Turniere nur noch im Untergrund statt. Veranstalter Max Brito (Danny Trejo) und dessen Geschäftspartner verdienen nicht schlecht an den hohen Wetteinnahmen. Für die Kämpfer hingegen bedeutet eine Niederlage den Tod.

Trotz aller Warnungen nimmt Rockmans jüngerer Bruder Ray (Jeff Wolfe) recht erfolgreich an einigen Untergrundkämpfen teil. Den Kampf gegen den amtierenden Champion „The King“ (Ken Shamrock) muss Ray jedoch mit seinem Leben bezahlen.
Der Tod von Rockmans Bruder ist ein genialer Schachzug Max Britos, welcher in einer Arena in der Wüste Mexikos das größte „Terminal Combat“-Turnier aller Zeiten veranstaltet. Gäbe es da eine größere Sensation als einen Kampf zwischen dem rachsüchtigen Rockman und dem Mörder seines Bruders… dem bisher ungeschlagenen „The King“?

Anfangs pflückte Ascot einzelne Filme aus bestehenden Martial Arts-Reihen wie No Retreat, No Surrender oder Kickboxer heraus und integrierte sie in die hauseigene Karate Tiger-Reihe. Später wurden dann auch komplett eigenständige Filme wie TO BE THE BEST und FIST(S) OF IRON als weitere Fortsetzungen vermarktet. Natürlich hat auch der von Peter Gathings Bunche inszenierte CHAMPIONS rein gar nichts mit seinen bunt zusammengewürfelten Vorgängern zu tun!

Hauptdarsteller Louis Mandylor ist bekannt aus der Samo Hung-Serie MARTIAL LAW. Er spielt recht sympathisch, trainiert und philosophiert am liebsten in Zeitlupe und ist im Ring dann eher unbeeindruckend! Ken Shamrock hingegen ist bekannt als ehemaliger Champion des „Ultimate Fighting“ und war auch in der „World Wrestling Federation“ ziemlich erfolgreich. Er gibt hier sein Spielfilmdebüt und macht im Rahmen seiner Rolle alles richtig: Gewaltig aussehen und ebenso gewaltig austeilen!

Zwei weitere Teilnehmer am Turnier sind der muskelbepackte Steel Manheim (Lee Reherman) - stets korrekt gekleidet mit Anzug und Brille - und Kobe (J.P. Wensel), ein Bibelzitate um sich werfender, durchgeknallter Psychopath.
Paco Christian Prieto (als Largos) ist bekannt als Capoeira-Kämpfer aus Sheldon Lettichs ONLY THE STRONG und Christos (als „himself“) kennt man als glatzköpfigen und tätowierten Schläger aus Robert Rodriguez’ DESPERADO. Lelagi Togisala (als „The Jackal“) war so ziemlich in jedem Martial Arts-Film der 90er Jahre dabei… so auch als Kämpfer in den oben bereits erwähnten Karate Tiger-Teilen Nummer 7 und 8!

Auch Damen steigen bei CHAMPIONS in den Ring: Bobbie Blackford (als Sgt. Kimberly Pepatone) ist - wie auch Rockman - auf Rache aus, während der Rest der Darstellerinnen wohl nur aus einem einzigen Grund gecastet wurde: Erotikszenen! Euch gefällt eine der Darstellerinnen? Die Aerobictrainerin Gail… „The Kings“ Ehefrau Daria… oder doch lieber gleich Sgt. Pepatone? Freut Euch! Früher oder später lässt jede dieser Damen mehr oder weniger nackte Tatsachen für sich sprechen!

CHAMPIONS kommt knüppelhart daher und setzt entgegen seiner Karate Tiger-Vorgänger nicht auf ausgiebige, spektakuläre Kämpfe! Man orientierte sich am in den 90er Jahren recht populären „Ultimate Fighting“ und deshalb bekommen wir kurze und reelle Kämpfe geboten! Ein Kampf, der nach einem satten Volltreffer oder dem Bruch eines Armes oder Beines schon vorüber ist… bei CHAMPIONS keine Seltenheit!
Der Härtegrad geht dank einiger Knochenbrüche und Fatalities in Ordnung und trotzdem ist der Film recht langweilig… das große Turnier eingeschlossen! Leider wird das Potential der verschiedenen Charaktere zu wenig genutzt! Einige viel versprechende Kämpfer haben kaum nennenswerte Auftritte im Ring und verlassen das Turnier nach viel zu kurzer Zeit!

Zum Finale hin gibt es dann noch einen kurzen, recht blutigen Shoot-Out und ein paar Explosionen zu sehen, was auch nicht so recht zum Stil des restlichen Filmes passen will! Scheinbar wollte man damit vom enttäuschenden Finalkampf „Rockman vs The King“ ablenken! Komplett geschafft hat man dies allerdings nicht!

Wer brutale Martial Arts-Filme mag, wird bei CHAMPIONS solide unterhalten und ist am Ende des Films dennoch unbefriedigt! Die Uncut-Fassung ist Durchschnitt, die deutsche Fassung hingegen Müll! Die Uncut-DVD vom Holland-Grabbeltisch hat mich fünf Euro gekostet! Darüber bin ich nicht böse, nehme CHAMPIONS ins Martial Arts-Archiv auf und vergebe zum Kaufpreis passende…

5/10 Punkten, diBu!

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