Review

„Direct Action“ - unter diesem markigen Titel könnte man sich leicht ein bombastisches Actionspektakel von der ersten Minute an vorstellen. Doch weit gefehlt, hierbei handelt es sich um einen billig gedrehten „Training Day“-Klon, dem zwei wichtige Faktoren des Vorbilds fehlen: Spannung und gute Schauspieler.

Die Handlung:
Elite-Cop Gannon (D.Lundgren) ist in seiner Einheit nicht sehr beliebt: Um 5 Uhr Nachmittag will er nämlich vor Gericht gegen kriminelle Kollegen aussagen. Als diese ihn deswegen umbringen wollen, fasst Gannon einen Entschluss: Er sorgt selbst für Gerechtigkeit...

„Direct Action“ ist, wie so viele aktuelle Seagal-Filme auch, ein Minimalisten-Actioner für den Videomarkt. In jeder einzelnen Szene merkt man dem Film sein geringes Budget an. Die Actionszenen können weder qualitativ noch quantitativ überzeugen. So wird etwa mit Sturmgewehren auf Autos geballert, die davon nicht den geringsten Kratzer, sprich Einschusslöcher, davontragen. In manchen Totalen erschießt Lundgren Typen aus Winkeln, in denen das nicht möglich ist (der Typ im LKW-Führerhaus am Ende). Blut gibt's recht wenig, die KJ resultiert mehr aus einigen zynischen Abschüssen. Und überdies sind die Actionszenen viel zu rar, als dass sie einen so spannungsarmen Film über Wasser halten könnten.

Die Handlung ist, wie erwähnt, von „Training Day“ abgekupfert, nur kommt hier einfach keine Spannung auf, da viel zu schnell feststeht, was geschehen wird, und überraschende Wendungen gänzlich fehlen. Lundgren kann sich natürlich kaum mit Denzel Washington messen, auffallendstes Merkmal an seiner Figur ist sein „trendiger“ Kaugummikonsum. Doch seine neue Partnerin Ross (Polly Shannon) unterbietet mit ihrem ewig gleichen, durstigen Gesichtsausdruck sogar Lundgrens bescheidene Schauspielkunst. Die Krönung ist aber Gannons Chef Stone, ein Robert De Niro für ganz Arme, mit Lederjacke und Pomadenfrisur, der mehr wie ein Zuhälter aussieht, als ein Vorgesetzter, und Überraschung, Überraschung, auch der Bösewicht ist. Insgesamt kann man bei der Schauspielerriege also von einem durchgehenden Desaster sprechen.

Fazit:
Selbst wenn man mit geringen Erwartungen an den Film herangeht, wird man enttäuscht. Miese Schauspieler, eine lahme Handlung, und hirnrissige Ballereien – mehr hat „Direct Action“ nicht zu bieten. Weiterhin schlechte Zeiten für Old-School-Actionfans.

2/10 Punkten

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