Bei Ausgrabungen in Ägypten findet ein Archäologe eine geheimnisvolle Steintafel mit einer Inschrift, gleichzeitig erhält seine Tochter von einer ominösen, blinden Einheimischen ein Amulett. Das gleiche Symbol blendet bei den Ausgrabungen den Archäologen und wieder zuhause angekommen ereignen sich unheimliche Vorfälle. Erst als ein Kollege und das Kindermädchen verschwinden, beginnen sie mithilfe eines weiteren Ägyptologen, die Ursachen zu finden, die natürlich beim Amulett des Bösen liegen (sieht übrigens aus wie ein kitschiges Souvenir). Fulci traut sich mit „Amulett Des Bösen“ erneut an ein übernatürliches Thema, ohne jegliche Inspiration erkennen zu lassen. Kinder als unheilvolle Boten einzusetzen funktioniert hier genauso wenig wie in seinem vermurksten „Die Saat Des Teufels“. Zudem sind die vermeintlich unheimlichen Szenen nur allzu plump und simpel umgesetzt und lassen jeden Hauch von Grauen vermissen. Die Ideen allein finden sich allesamt in anderen Filmen wieder, kaum eigene werden präsentiert. Richtig schlimm ist allerdings die Fantasielosigkeit, wenn Glühbirnen zerplatzen, blaue Lichtstrahlen aus dem Klunker schießen oder rote Farbe aus dem Off an die Wand gesprüht wird. Öde, öde, öde, es sei denn, man amüsiert sich über amateurhaft ausgestopfte Vögel, bei denen man deutlich die Schnur sieht, an der sie durch den Raum fliegen. Das ist aus dem untersten Regal von Filmproduktionen, die eigentlich nur davon zeugen, dass sich noch vor wenigen Jahrzehnten in Italien die Kinogänger jeden Dreck reingezogen haben, leider weiß der Billigschund nicht genügend unfreiwillig zu amüsieren, um daraus wenigstens eine Trashgranate zu machen. Das wirre Drehbuch entwickelt eine Story, die wahllos übernatürliche Ereignisse aneinanderreiht, ohne jemals Interesse aufzubauen, Kunststück. Dem Einschlafen nahe, wird der Zuschauer lediglich durch den ätzenden Soundtrack bei Bewusstsein gehalten, der genauso wenig Atmosphäre erzeugt, wie Fulcis Kamera, die ist hier 08/15. Der Regisseur selbst hat einen kurzen Auftritt als Arzt, ansonsten gibt es zumindest in Anbetracht des Gesamteindrucks solide Schauspielkunst, was immer noch jenseits von bemerkenswert ist. Wer sich denn mit ein paar fulcitypischen Splatterszenen zufrieden geben würde, hat hier auch nicht viel zu lachen, denn bis auf das Finale, bei dem die besagten Stoffmöwen einem Darsteller das Gesicht zerhacken, gibt es nur ein paar Tropfen Blut, die nicht der Rede wert sind. Überbewertetes Sedativum, das vom gefühlten Unterhaltungswert her von Fulcis Praktikanten gedreht wurde. Einen Extrapunkt gibt es für den geblendeten Archäologen mit den Augenverbänden und der albernen Sonnenbrille darüber, sieht aus, wie Puck die Stubenfliege, buhuhu, wie gruselig.
Fazit: Langweiliger, stümperhafter Fulci. Wenn überhaupt, nur für Komplettisten seines furchtbaren „Gesamtwerkes“, und nur für die. 2/10 Punkten