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Ägypten: Während der Forscher George Hacker die neu entdeckte Grabkammer des Pharaos Habnubenor erkundet, überreicht eine blinde, alte Einheimische seiner kleinen Tochter Susie ein besonderes Souvenier in Form eines uralten Amuletts. Nach ihrer Rückkehr nach New York müssen die Hackers erkennen, dass sie einen Fluch auf sich geladen haben, welcher sich nun zu erfüllen scheint, denn es kommt zu unerklärlichen Vorkommnissen und bizarren Todesfällen. Als das Übernatürliche schließlich von Susie Besitz ergreift und das Mädchen in Lebensgefahr schwebt, soll der Okkultismus-Experte Adrian Mercato Abhilfe schaffen und den Bann des Amuletts brechen... "Amulett des Bösen" führt einem vor Augen, was dabei herauskommt, wenn Lucio Fulci sich wieder mal an einer irrealen Phantastik-Story à la "Ein Zombie hing am Glockenseil" und "Geisterstadt der Zombies" abarbeitet, es aber zur Abwechslung mal nicht für nötig erachtet, diese auch mit einem entsprechenden Maß an Schauwerten in Form von blutigen Gore-Effekten auszustaffieren, so dass man sich voll und ganz auf die erzählte Geschichte konzentrieren muss... und einen demnach auch keine splatterigen Highlights zwischendurch von der Langeweile ablenken, die sich da schnell breit macht. Anders als sein "The Black Cat" aus dem Vorjahr, der innerhalb des Schaffenswerkes des Regisseurs ja oftmals ein wenig unter Wert gehandelt wird, ist "Amulett des Bösen" als Versuch eines etwas klassischer angelegten Gruselfilms - der übrigens auch prima neben die ebenso schwachen Genre-Streifen mit Ägypten-Bezug der frühen 80er Jahre "Das Erwachen der Sphinx" und "Der Fluch der Sphinx" passt - dann auch fast gänzlich misslungen. Die relativ schwer nachvollziehbare Handlung, die sich zudem auch ganz schön zäh anlässt, gestaltet sich da vornehmlich als Wirrwarr von Szenen, die nur oberflächlich zusammenzuhängen scheinen und in ihrer Abfolge auch keine kohärrente Narrative ergeben... was bei den genannten Fulci-Streifen ja weniger ein Problem gewesen ist, denn die haben ja vom völligen Zusammenbruch der Realität an sich gehandelt und mussten sich deshalb auch nicht um so etwas wie eine innere Logik scheren. Die Alptraumhaftigkeit der Angelegenheit hält sich dieses Mal jedoch arg in Grenzen, was schlicht nur bedeutet, dass sowohl Fulci selbst als auch seinem Drehbuchautor Dardano Sacchetti so allmählich die Ideen für ihre unheimlichen Set-Pieces ausgehen. So uninteressant der Inhalt, so unbeteiligt die Inszenierung: Tatsächlich besorgt der Score von Fabio Frizzi hier den Großteil der Arbeit, was das Erzeugen einer angemessen unheimlichen Stimmung anbelangt, während Fulci neben hübschen Aufnahmen der ägyptischen Original-Drehorte zu Beginn hauptsächlich seine typischen Augen-Close-Ups und Zooms beisteuert. Das alles mündet dann auch noch in einem antiklimaktischen Schluss, der völlig wirkungslos verpufft... kein Vergleich zu der finalen Einstellung von "Geisterstadt der Zombies", die einen ja noch lange nach Filmende begleitet hat. Fazit: Öde und (in jeder Beziehung) blutleer. Hart anzusehen dürfte das Ganze da allenfalls noch für Tierfreunde sein, denn nach wenigen Minuten fängt sich im Pharaonen-Grab eine echte Schlange on screen 'ne Kugel ein und dem Skorpion, mit dem die Darsteller immer wieder munter herumhantieren, wurde überdeutlich der Stachel abgeknipst...

4/10

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