Lange Zeit galt "Der Todeskuss" als verschollen, angeblich vernichtet bei einer Explosion im Zweiten Weltkrieg, der viele Filme von Victor Sjöström aus den 1910er Jahren zum Opfer gefallen sind.
So war es ein sensationeller Fund, als 2001 in der Cinémathèque Française ein Fragment als einer der verlorenen Sjöström-Filme identifiziert werden konnte. Dieses Fragment ist zwar nur 30 Minuten lang, doch sie allein schon bezeugen die Handschrift des grossen schwedischen Regisseurs, der sich hier an ein für ihn ungewöhnliches Genre wagte - eine Krimikomödie, die nach einem erzählerischen Prinzip funktioniert, das später auch Kurosawa in "Rashomon" erprobt hat.
Das Filmfragment wurde vom Schwedischen Filminstitut auf der Grundlage des französischen Nitromaterials umkopiert und mit schwedischen Zwischentiteln nach überlieferten Textlisten und mit Standfotos zur Veranschaulichung der fehlenden Passagen ergänzt.
Die spektakuläre Wiederentdeckung und Rekonstruktion war Anlass einer grossen Sjöström-Retrospektive, die 2003 in Stockholm begann und 2004 in den USA fortgeführt wurde.