Review

Mumpitz mit Herz und Charme

Als eine Art spiritueller Vorläufer zum dummbatzigen Seagal-Vehikel "Auf Brennendem Eis" kommt dieser nahezu vergessene B-Actioner aus den tiefsten 80ern, in dem ein schlagfertiger Physiker an einer bahnbrechenden und energiereichen Entdeckung und Erfindung in einem riesigen Canyon forscht, kurz vor dem Durchbruch steht - doch ein gefährliches und über Leichen reitendes Wirtschaftskonglomerat will das nicht ohne Gegenwehr zulassen...

Western, Actioner, Humbug, Sci-Fi-Spuren, Cheesefest, Synthiestaubmagnet. Alles in einem. Und trotzdem werde ich "Choke Canyon" sicher in spätestens einem Jahr bereits nahezu völlig vergessen haben. Diese Art von B-Actioner ist das. Und trotzdem hat er mir genau in diesem Moment Spaß gemacht. Bo Svenson und Lance Henriksen liefern etwas A-Aura. Die Stunts, Explosionen und Fights sind erfreulich übersichtlich, handgemacht und teils schlicht krachend spektakulär. Zu Pferd, im Flugzeug, unter Jeeps und vieles mehr. Da gerät's über 90 Minuten doch etwas in Vergessenheit, was hier eigentlich für ein Quatsch erzählt wird. Das hätte sicher auch ein Cannon-Vehikel sein können. Was selbstredend eher Kompliment als Anschuldigung ist. Verlorene 80s-"Perle" im Dreck - mit vielen Abstrichen. Man muss ja auch nicht alles von damals in den Himmel loben und verklären. Trotzdem ist mir selbst solch ein im Grunde egaler 3.-Reihe-Weirdo-Ballermann mit Natursohle immer noch sympathisch genug, um das ganz sicher nicht als Zeitverschwendung zu sehen. Anders als vieles von heute. 

Fazit: "Choke Canyon" hat außer ein paar tollen Stunts und Landschaften sicher nicht viel zu bieten. Vor allem inhaltlich und erzählerisch ist das fraglos Krawallkokolores der sinnlostesten Güteklasse. Selbst in tiefster B-Action-Gülle. Und trotzdem hat das mehr Packan und Seele als ganz viel von dem heutigen (zehnmal teureren!) Actionallerlei von der Streamingstange.

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