Review

Railgun-Rollercoaster

„Eraser“ konnte wenige Jahre nach „Terminator 2“ eigentlich nur verlieren. Denn obwohl er eine ganz klares Warner Bros.-Großprojekt ist, teuer und explosiv - gegen James Cameron in full effect samt Megabudget kann man nur verblassen. Ebenso gegen „True Lies“. Und allzu viele Alleinstellungsmerkmale und Im-Gedächtnis-Bleiber hat „Eraser“ dann auch nicht zu bieten. Am ehesten bleiben einem wohl noch die fetten Laserwummen im Kopf. Heute in der Rücksicht ist dieser zweistündige Actioner vielleicht nicht exzellent gealtert, aber durchaus unterhaltsam. Wenn auch ein paar Minütchen zu lang. Es geht um einen Profi, der Leute spektakulär ins Zeugenschmutzprogramm schickt. Doch bei seinem neuesten Ziel kommt er futuristischen Railguns und einem Komplott in den eigenen Reihen auf die Spur…

„Eraser“ hat seine Schauwerte. Von den ikonischen Railguns über geile Einzeiler wie „You're Luggage!“ bis zum ungewöhnlichen Setpiece im Zoo, von den großen Namen bis zu einem Arnie, der spürbar verbissen wie routiniert an alte Leistungen anknüpfen will, sich nicht vom Status des damals noch immer „größten Filmstars der Welt“ trennen will. Man spürt wie gesagt die WB-Kohle. Die Ziele und Ambitionen. Und dennoch fühlt sich „Eraser“ immer etwas nach zweiter Wahl und Derivat an. Nicht zu sehr, aber schon spürbar. Gerade im Vergleich mit Arnies Höhepunkten ein paar Jahre zuvor. Und diese Vergleiche musste sich 1996 einfach noch jeder Film mit der steirischen Eiche gefallen lassen. Für Arnie-Fans ist „Eraser“ daher genauso gut wegguckbar wie verzichtbar. Auf hohem Actionblockbusterniveau. Heutzutage ist das ja eh undenkbar auf einem vergleichbaren Budgetniveau. Und allein deswegen ist auch Zweite-Reihe-Schwarzenegger noch 98% aller Ballermänner von heute vorzuziehen. Für meinen Geschmack. Und James Caan ist ein guter Bad Guy. Er zum Teil im Duell mit (einer comichaften Version) der italienischen Mafia - sieht man ja auch nicht alle Tage! 

Fazit: „Erasure“ ist sicher nicht Peak-Arnie, Peak-Action, Peak-Filmmaking, Peak-90s - aber ein unterhaltsamer, handfester und (damals) leicht futuristischer Setpiece-Actioner allemal! 

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