Review

Unzähligster Neuaufguss der klassischen Frankenstein - Geschichte, im eher komödiantischen bis selbstironischen Stil.
 
“Frankensteins Schrecken“ stellt die nunmehr 6. Veröffentlichung von Hammer mit dieser Thematik dar und man merkt dem Film deutlich an, dass Hammer zu dieser Zeit, also Anfang der 70er etliche stilistische Änderungen in ihrem Filmen vornahm. So entwickelten sich die Filme damals weg vom klassisch – gotisch angehauchtem Grusel hin zum eher sehr verspielten, ironischen, teils auch erotischem Horror, der zwar immer noch den typischen Charme besitzt aber in seiner kompletten Inszenierung und Darstellung weniger bieder wirkt und etliche Ironisierungen bekannter Muster beinhaltet. So dürfen wir einen kühnen, intelligenten aber dennoch charmanten, gar hinterhältig und unberechenbaren Viktor Frankenstein bewundern, gespielt von Ralph Bates, der seine Rolle wie auch in Dr. Jekyll und Schwester Hyde exzellent bis überragend spielt. Die Verkörperung von ihm, ist meines Erachtens grandios, als unberechenbarer Anatomiestudent, der wie völlig losgelassen von Moral und Menschlichkeit, bestrebt einen zusammengebastelten Menschen auferstehen zu lassen, ist gar erschreckend.

Wirkliche Vergleiche hab ich dennoch leider nicht, da mir von Frankenstein – Verfilmungen sonst nur das Original bekannt ist. Die Story sollte soweit eigentlich jedem bekannt sein, die Story ist ja ohnehin allgegenwärtig und oftmals kopiert und verfilmt worden.

So stellt sich auch Frankensteins Schrecken, aus der Hammerschmiede als grandiose Verfilmung dieses Stoffes dar, wie ich finde, versprüht der Film eine ganz eigene Atmosphäre. Typisch bieder, charmant bis brav verrucht agieren die Darsteller und lassen den Film auch durch etlich benutzte ironische Dialoge sehr verspielt wirken. Der Grusel bleibt aufgrunddessen zum Glück nicht auf der Strecke, was wir zuletzt dem Darsteller Ralph Bates zu verdanken haben.

Einziges Manko ist das Make – Up des Monsters, dass nicht wirklich erschreckend aussieht, die Figur als solches dennoch überzeugt, da das Monster durch seine hünenhafte Gestalt sehr gewaltig wirkt. Das Ende ist bewusst sehr zynisch geraten, dürfte aber einige entäusschen, da man dadurch eine Fortsetzung erwarten könne. 

Fazit:
Ironischer Neuaufguss der klassischen Frankensteingeschichte, den ich als sehr gelungen empfinde. 

Gut gemeinte 8/10, obwohl deutlich mehr drin gewesen wäre, ich aber aufgrund fehlender Kenntnis über die anderen Verfilmungen, noch an gewaltigeres und stimmigeres ohne Humor glaube, insbesondere was die Maske des Monsters betrifft. 

PS:

Der Kauf der Hammer – Horror – Box, lohnt sich allemal, so beinhaltet die Box, 4 vergessene und rare Hammerveröffentlichungen und das, in dieser super aufgemachten Box, für wenig Geld.

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