Die folgende Kritik beinhaltet SPOILER!
Ein früher & äußerst gelungener Vertreter des "Babysitter in Peril" Subgenres. Die junge Studentin Amanda (Susan George) babysittet abends den kleinen Tara (Tara Collinson, der Sohn des Regisseurs), dessen Eltern Helen (Honor Blackman) & Jim (George Cole) in einem noblen Restaurant dinieren. Kaum sind die beiden, die sich sehr geheimnisvoll & nervös benehmen, weg, beginnt sich Beunruhigendes zu ereignen. Unheimliche Geräusche strapazieren Amandas Nerven ebenso wie eine Fratze, die durchs Fenster starrt. Dann pocht jemand heftig an die Tür & begehrt Einlass.
Was den Streifen neben den starken schauspielerischen Darbietungen auszeichnet, ist die intensiv brodelnde Grundspannung, die gekonnt aufgebaut wird & ohne nennenswerte Durchhänger bis zum Ende anhält, bei welchem sich eine bittere Gänsehaut-Stimmung einstellt. Amanda mag ihr Martyrium überlebt haben, aber sie ist offensichtlich ein psychisches Wrack, ähnlich Sally nach ihrer Begegnung mit der Saw-Family. Regisseur Peter Collinson hält die Zügel straff & verzichtet weitgehend auf vordergründige Grausamkeiten.
Die Gewalt hier tut verdammt weh, seien es die Faustschläge ins Gesicht eines Jungen oder die quälend eindringliche "Verführung" von Amanda, die vom Irren, der sie für Helen hält, auch vergewaltigt wird, das wird zumindest impliziert. Kudos an Ian Bannen, der eine wahnsinnig beängstigende Performance abliefert & wie Susan George nur ganz selten übers Ziel hinausschießt. Negativ fällt eigentlich nur ins Gewicht, wie dämlich & nutzlos sich mal wieder die Polizei anstellt. Ansonsten ist das ein 1A-Nervenzerrer mit einer so quälend intensiven Spannung, wie ich sie selten erlebt habe. Und das nach der mittlerweile vierten Sichtung.