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Ärztin spritzt jungem weiblichem Punk ein merkwürdiges Serum, dass nicht nur die Libido in Bezug auf gleichgeschlechtliche Bettgenossinnen, sondern auch das Verlangen nach menschlichem Blut steigert...

Okay, das mit den lesbischen Vampirinnen konnte ein gewisser Jean Rollin lange Zeit viel besser. Hier darf Billigheimer Donald Farmer ("Chainsaw Cheerleaders") beweisen, warum er nach vielen Jahren zwar schon die Kamera einschalten kann, bei der Scharfstellung des Bildes allerdings noch ein bisschen üben muss. So bietet "Red Lips" nichts als die NYC-Döskopf-Variante des klassischen französischen Themas, eingebettet in halb zerfallene Häuserschluchten und mit allerhand SM-Freaks und Low Life-Typen besetzt.

In erster Linie ist "Red Lips" ein Softporno mit viel Lesbensex geworden, der jedoch nicht sonderlich prickelnd in Szene gesetzt wurde. Von der Kreierung von Atmosphäre und Ästhetik hat Farmer wohl noch nie etwas gehört, um statt dessen einen Homemade-Amateur-Sexstreifen vorzulegen, für den sich immerhin die unerschrockene Michelle Bauer sowie Russ Meyer-Darling Kitten Natividad verpflichten liesen. Letztere darf sich trotz des fortgeschrittenen Alters in der Badewanne räkeln, um damit für die besten 20 Sekunden des gesamten Filmes zu sorgen.

Gegen Ende fließt während der Techtelmechtel auch noch allerhand roter Saft im Halbdunklen, wodurch das Liebesspiel durch eine etwas ungewöhnliche Beißtechnik erweitert wird. Bis dahin ist die läppische Handlung schon längst den Bach runter, während der Streifen einmal mehr das Zeugnis ausstellt, dass aus dem Amateurbereich eben doch sehr vieles mit Vorsicht zu genießen ist. Für zwei Fortsetzungen reichte es trotzdem.

Fazit: Vampyros Lesbos-Langweiler, den jeder Dahergelaufene in seinem Wohnzimmer fabrizieren kann. Schade, dass der Film nicht wie die Blutsauger so üblich zu Staub zerfällt. "Red Lips": Viel Schatten, allerlei Dünkel, aber garantiert keine Erleuchtung: 1 von 10 Punkten!

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