Wer mich hier ständig liest (wieso auch immer…), der weiß, dass hier viele listig-lustige Querverweise drin stecken, die man unbedingt auch mal lesen und (NICHT!) sehen müsste (oder halt doch, je nach Qualitätsanspruch).
Also Hinweis: just hab ich die unheimlich sondermäßig schlechte Gruselparodie „Samstag, der 14.“verrissen und während meine Schenkel wieder abschwellen (ja, so gut waren die Jokes da drin…nicht!) und bevor ich mich jetzt traue, auch noch die amtliche Fortsetzung davon einzupfeifen, versuche ich es erstmal bei der Comedy-Konkurrenz, sprich bei „Freitag, der 713.“!!!!
Warum nun 713 kann ich euch nicht mitteilen, vielleicht wars ein Druckfehler oder man hat das Promomaterial anno 1982 vom Schülerpraktikanten anfertigen lassen, der sich gerade am Wochenende mit Freunden auf verbotene VHS eingelassen hatte – auf jeden Fall heißt der Film im Original „Pandemonium“ und hat damit auch englischsprachig einen komplett unzusammenhängenden Titel.
Egal, ich musste ja nur 72 Minuten überstehen, die sich wie üblich wie 216 anfühlten, aber immerhin kannte ich diesmal ein paarmal schmunzeln, weil die Macher sich tatsächlich mal eines Subgenres „angenommen“ haben (dem des Camp-Slashers) und ihn bis zum Gehtnichtmehr überzogen haben.
Im Kern geht mal wieder um die Wiedereröffnung des abgelegen liegenden Cheerleadertrainingscamps, welches nach einem Massaker anno 1963 mal schön geschlossen wurde. Die Einheimischen unken schon düster, dass die nun Anreisenden die perfekten Opfer wären (da hat man Friday&Co schön durchgepaust) und wer die kompletten Volldeppen sieht, die hier antanzen, dann weiß man, dass sie recht haben.
Der Camp-Cast besteht aus Bambi, Andy, Randy, Mandy, Candy, Sandy (und Glenn, ja das ist auch ein Joke!) und damit ist schon allen Wortspielen Tor und Tür geöffnet. Die Figuren sind nicht doof, sie sind meist grenzdebile Karikaturen (warum das alles nach etwa 20 Minuten auch tierisch stresst), vom sportlichen Doofie mit weißblonder Engelmähne, über das All-American-Girl mit dem Zahnpastalächeln (sie putzt sie tatsächlich 10-12x täglich) bis hin zur nervigen Besserwisserin und dem Carrie-Abklatsch mit den übernatürlichen Telekineseleuchtaugen, die mal die Welt erkunden und sich vielleicht auch entjungfern lassen würde.
Parallel geht ein geheimnisvoller Killer um, der die Flöten hier meuchelt, während Tom Smothers als „Mountie“ bemüht ist, den Fall zu lösen. Dabei hat er seinen Assistenten und ein Pferd, wobei er bei der Ermittlungsarbeit das Pferd dem Assi vorzieht, weil es kompetenter ist. Das nervt den Assistenten, aber der wird eh von Paul Reubens gegeben und der war schon vor Pee-Wee-Herman ein absoluter Arschkrampf.
Tja, nebenbei mischen noch Eileen Brennan und Carol Kane mit und in der platinblonden Deppenrolle darf als Glenn sich Judge Reinhold die ersten Sporen verdienen und gibt alles außer Sabbern.
Tja, irgendwann ab Minute 25 gehen einem die knatschig-nöligen Teenagerstimmchen, die betont lustig gefärbt sind, ziemlich auf den Geist, aber es gibt wenigstens noch ein paar lustige Kills und einige Wortspiele und hier und da auch mal einen parodistischen Ansatz – die Macher hatten wenigstens verstanden, wo sie das Brecheisen ansetzen mussten. Leider fällt da kreativ nicht allzuviel ab, aber wer auf Gags mit drei Meilen Anlauf und Lautsprecherdurchsage steht, die dann genau so wie bestellt eintreffen, lacht vermutlich auch noch beim nuklearen Erstschlag und hat mit „Pandemonium“ seine Lieblingskomödie gefunden.
Ich lade alle ein, sich die fünf gelungenen Gags mal anzuschauen (die drei besten findet ihr, debil oder nicht, in der Zitate-Sektion der IMDB) und das dann alles ganz schnell wieder zu vergessen. Aber ich verteile etwas Feenstaub als Lob für das fortwährende Bemühen, das Fehlen von Geschlechtsteilen und Körpersäften im Bild und den rücksichtslosen Einsatz, auch den billigsten Joke noch breitzutreten. Kann losgehen! (3/10)