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Eine Gefängniswärterin unterhält ein Verhältnis mit einem künstlerisch begabten Häftling. Jede Nacht lässt sie ihm durch das Zellentürfenster verbotenerweise Malkreide zukommen. Der Häftling liebt sie dafür heiß und innig und verewigt sie sogar in nackter Gestalt mitten in einem die Wände umspannenden, orgiastischen Dschungelarrangement. Als der griesgrämige Vorgesetzte der Gefängnisfee dahinterkommt, was sich jede Nacht hinter seinem Rücken ereignet, wird sie entlassen und unser schockierter Künstler muss die Zellenwände wieder blank schrubben, was ja noch jedem, der diese Szene gesehen hat, schmerzlich nahegegangen ist. Da CHALK zur Gruppe der überaus poetischen, tragisch-romantischen Filme gehört, entwickelt das noch vorhandene kybernetische Gerüst der schon weggewischten Kreidezeichnungen ein bizarres Eigenleben. Es öffnet sich ein Tor in eine andere Dimension, durch das der Häftling eines Nachts spurlos verschwindet. Der verbitterte Chefwärter des Gefängnisses erlebt am nächsten Tag eine tödliche Überraschung...
Diederik van Rooijen liefert hier exzellent fotografiertes Kurzkino, das in nur 7 Drehtagen gefilmt wurde. Unklar bleibt, ob hier nun der britische oder der niederländische Strafvollzug karikiert wird.

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