Es war einmal in einem Wald, wo sich ein postatomares Multikulti - Königreich mit dem Militärtyrannen Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa) herumschlagen mußte, der die Prinzessin Halo (Valerie Chow) heiraten und König werden wollte. Seine Armee bestand aus einem durchweg mit 666 beschrifteten Fuhrpark und bis auf den Superfighter Warchild (Dolph Lundgren) aus depperten Opfern, die sich MG knatternd in die Gegend stellen, bis sie das Drehbuch zum angsterfüllten Umfallen vor den Platzpatronen des Gegners zwingt oder sie ein Drahtseil zu einer Benzinverpuffung aus dem Bild zieht. Damit es mangels ausschweifender Erklärungen über die Hintergründe dieses Flickwerks aus vermutlich allem Equipment, das mit schmalem Finanzpolster aufzutreiben war nicht ganz so eindimensional wird, entschließt sich die Prinzessin anstatt der Hochzeit zuzustimmen in letztem Moment zur Flucht, um eine Rebellenarmee aufzubauen und zwecks Rache zurückzukehren. Warchild, der in ihr zufällig seinen Gegner aus dem Q - Tip Fight im Schweinekot vom Vortag erkennt, eilt ihr nach, um sie seinem General zurückzubringen. Ob er sich wohl noch umentscheidet?
Soll man lachen? Soll man weinen? Fight of the Dragon ist äusserst mieserabler Actionschlonz, der sich zwar in der unbedingten Tradition vieler 80er und Früh - 90er Streifen sehen läßt, was einerseits löblich, ohne wesentliche Akzente aber sinnfrei erscheint. Wo guter Trash unfreiwillig komisch ist, läßt Power Rangers Regisseur Isaac Florentine dezent Selbstironie durchschimmern. Mangelndes Actionfeuerwerk wird in der Choreographie zum Beispiel durch einen zerschossen auf dem Genick landenden Martial Arts Backflip oder eben besagte Seilzugaktionen aufgewertet, nur leider viel, viel zu selten.
Berücksichtigt man, daß Carlton Holder nach Beiträgen zu Power Rangers Lost Galaxy mit Fight of the Dragon das erste Drehbuch zu einem Film beigesteuert hat, kann man sich in etwa erklären, warum sich selbst eine derart oberflächliche und auf fast weniger als das Wesentliche beschränkte Story spätestens ab dem Mittelteil immer noch zäh und ermüdend wirkt. Daran schuld sind jedoch definitiv auch die wenig markanten Kulissen, die meist aus osteuropäischem Wald bestehen und die gänzlich undramatisch inszenierten Kämpfe, mit denen sich eine ohnehin vorhersehbare Geschichte schwer aufwerten läßt.
Dank des wenigen Humors läßt sich Fight of the Dragon zwar noch auf dem Zahnfleisch durchstehen, richtige Freude kommt jedoch nie auf. Vielleicht hege ich den falschen Anspruch, allerdings muß es doch auch möglich sein, die Unterhaltsamkeit schlechter B - Filme zu kopieren, anstatt einfach Mist abzuliefern, auf den man sehr gut verzichten könnte. Aber so ist Nu Image. Irgendwie muß man sich das Raunen, welches bei der Logoeinblendung vor John Rambo durch den Kinosaal ging, ja auch erarbeitet haben.