Review

Wie wir als Filminteressierte alle wissen, hat Marlon Brando seine besten Tagen ja mittlerweile weit hinter sich, und seit seinem letzten guten Film mit "Apocalypse Now" sind inzwischen einige Jährchen vergangen. Neuigkeiten über ihn gab es vor allem dann, wenn er mal nicht wie gewohnt zu-, sondern abgenommen hatte. So dümpelte also Brando in so manchen mittelmäßigen Produktionen als "Pater Quadrata" durch das Filmgeschehen und konnte dem ein oder anderen Streifen wenigstens einen Hauch von etwas Speziellem durch seine Präsenz verleihen.
Auch "DNA - Experiment des Wahnsinns" ist so ein Fall. Val Kilmer kann hier ebensowenig wie Brando den Film glaubhaft über die Runden bringen - nur in wenigen Momenten blitzt das Können aller Beteiligter auf, so z. B. als sich Kilmer als Brandos Nachfolger wie ein dämonischer Papst auf der Sänfte über die Insel zu den entstellten Bewohnern tragen lässt. Ansonsten liegen die Stärken des Films fast ausschließlich in den zumeist gelungenen Maskeneffekten. Was Stan Winston uns hier präsentiert, ist schon ganz beachtlich und bis auf wenige Computereffekte als gelungen einzustufen. Natürlich kann nicht jede Maske bei dieser enormen Menge an Freaks gleich beeindruckend sein. Winston schafft es aber, dem Film, dessen Vorgänger "Die Insel des Dr. Moreau" aus dem Jahr 1976 bekanntermaßen zu den schlechtesten Filmen überhaupt gezählt wird, wenigsten ein paar erinnerungswürdige Szenen durch seine Arbeit zu verleihen.
Wer einige Abstriche an Glaubwürdigkeit akzeptiert und vor allem bezüglich billiger Video-Science-Fiction-Kost schon allerhand Tinnef gewohnt ist, der lässt sich hier sicherlich ganz gut unterhalten. Diejenigen allerdings, die von einem Kinofilm mit zwei Weltstars eine ausgeklügelte Story, eine mitreißende Atmosphäre und inszenatorische Kniffe erwarten, werden mit Sicherheit nur enttäuscht sein.

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