Review

Der Kurzfilm lief im Rahmen der "Vollmondnächte" - Reihe auf ARTE unter dem Namen "Die blutrünstige Fee". Dauer : ca 15 min.

Zur Handlung : Zwei Typen stellen einem allein lebenden Mann ein Fass vor die Haustür und verschwinden. Als dieser jene öffnet, entsteigt ihr ein nacktes hübsches Mädchen, welches er kurzerhand bei sich aufnimmt.
Das die allerdings mehr auf dem Kasten hat, erkennt man an den Erinnerungen, in denen sie beim Baden schwelgt und in denen gezeigt wird, wie sie einem Mann ausgiebig den Schädel einschlägt, eine Nonne mit ihrem Rosenkranz erdrosselt und einem Kind mit bloßen Fingern die Augen aussticht. All dies wird untermalt von psychedelischem Orgelgedudel und dem Lächeln der "Fee".
Ihr Befreier kriegt schließlich auch noch sein Fett ab : ihm wird beim Liebesspiel der Schwanz mit einem Rasiermesser abgeschnitten.
Zeitgleich wird zu einer Szene hin- und hergeschnitten, in der die beiden Typen vom Anfang einem Huhn den Kopf abhacken um sich dann mit dem noch zappelnden Tier das Gesicht einzureiben. Bei beiden Szenen dudelt die Orgel weiter ruhig vor sich hin.
Nachdem der Mann nun seinen Schmerzen erliegen ist, packt die Fee das abgeschnittene Teil in ein Einmachglas und stellt es zu einer Reihe anderer Gläser, die ebenfalls abgeschnittene Penise beinhalten und welche mit Namen aus der Polit-Prominenz (z.B. Luther-King, Diem, Kennedy, De Gaulle) beschriftet sind.
Schließlich sieht man die beiden das Fass wieder die Straße lang tragen.

Der ganze Film kommt mit einer handvoll Schauspielern und Dialogen aus, ansonsten berieselt die Orgel. Ausnahmen sind Gefasel über Revolution und der Schrei des Mannes bei seiner Entmannung.
Es handelt sich hierbei keinesfalls um einen Splatterkurzfilm. Die Gewaltdarstellungen gewinnen ihre Intensität durch ihre Beiläufigkeit und scheinbare Willkür und vor allem durch den Kontrast, der zwischen Handlung und Filmmusik entsteht. Gezeigt wird lediglich etwas Filmblut.

Meiner Meinung nach stimmt hier einfach alles : Schwarz-Weiß-Optik, Musik, Akteure ...
... leider durchblicke ich die Intension (falls vorhanden) nicht, da ich mich politisch (absolutes Schlagwort des Films) nicht genug auskenne.

Trotzdem sehr empfehlenswert.

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