Wie der Name schon sagt, geht es in Kanak Attack um Kanacken. Jedoch wird das Wort nicht im normalen Sprachgebrauch verwendet, also als Synonym für Türke. Die Clique um Ertan Ongun fühlt sich selbst als Kanacken. Sie fühlen sich als Abschaum, als Migrantenkinder, die jenseits des "guten Lebens" durch den Alltag kommen müssen.
Die Darsteller wandeln durch das Kieler Nachtleben, immer auf der Suche nach dem schnellen Geld. Drogenvergehen, sowie Drogen-Handel, Erpressung und auch Raubüberfälle gehören zu ihrem Leben. Es ist ein Ritt auf der Überholspur ohne Rücksicht auf Verluste. Allerdings ist das Problem der Jungs, dass sie zum Teil nicht mit der allermeisten Intelligenz ausgestattet wurden, was sie ein um das andere Mal in Konflikt mit der Polizei bringt, weil sie auf urkomische Weise total "breit" z.B. am hellichten Tag eine Spielothek überfallen, die auch noch gegenüber ihrer Wohnung ist!! Das sind dann Szenen, bei denen man sich einfach weg schmeissen muss. Auch der Auftritt von Ertan (Luke Piyes) ist oft einfach nur lustig, leider auch manchmal sehr klischeehaft, aber dennoch vermittelt er ein gewisses Bild, was heutzutage nachempfunden werden kann, denn schon Darwin sprach von "survial of the fittest". Ertan lebt sein Leben auf die Weise "mal gewinnt man, mal verliert man". Er drückt es nur etwas anderst aus: "Ficken und gefickt werden, so ist das Leben!" Dieser Satz ist eigentlich die Kernaussage des Films...
Trotz einiger Schwächen (z.B. der manchmal etwas zu großen Klischeereiterei und mangelndem Tiefgang) ist der Film eine alles in allem gelungene Verfilmung des Buches "Abschaum - die wahre Geschichte von Ertan Ongun" des in Deutschland aufgewachsenen Feridun Zaimoglu.