Eine Frau spreizt, während sie eine andere begattet, ihre Engelsflügel... 17 Monate später: Eine weitere Frau geht durch eine annähernd menschenleere Stadt, nur an mancher Ecke sitzen Bettler, darunter blutverschmierte Verletzte wie nach einer Katastrophe. Dieser Low Budget Film gibt sich am Anfang noch apokalyptisch, statt mit großen Zombieaufläufen, die Story ist sozusagen im Ansatz der Billigvorläufer von "28 Days Later", könnte man zunächst meinen. Denn auch hier versuchen Einzelne in der hofffnungslosen Situation zu überleben, etwas Geld, essen oder Benzin aufzutreiben. Anarchistische Handlungen bestimmen das Geschehen, eine Ordnung durch Staatsorgane scheint es nicht mehr zu geben. Das muss auch Susan erfahren, deren Auto vor ihren Augen geklaut wird, dafür raubt sie sich kurzerhand ein anderes. Die junge Frau trifft auch auf andere Menschen, wohl bemerkt lebende, wie sie mit vorgehaltenem Spiegel an deren Atem feststellt, untote Begegnungen hat sie ebenso. Das deutet schon an, dass "Shatter Dead" keine Effektorgie im Amateurkampf um die wildesten Zombiemasken ist, sondern über weite Strecken ein doch beschauliches Horrordrama mit viel Situationsbeschreibung und Dialogszenen. Spannend ist das nicht gerade und auch nicht immer schön anzusehen, als Beispiel sei nur eine ausgewalzt dargestellte Duschszene mit Susan und Mary genannt, die jenseits jeder Ästhetik vermutlich kaum einer sehen will. Überhaupt dürfte es sich bei den Laien vor der Kamera um einen Freunde- und Bekanntencast handeln, wie es bei Amateuren üblich ist, oft jedoch noch schlimmer ausfällt. Leider haben die Filmer aus den USA nicht viel zu erzählen, langweilen mit pseudophilosophischen Gesprächen und öden Sets, ohne irgendetwas Spezifisches herzurichten, in der Kunst heißt das wohl Readymade. Daran ändert auch ein schräger Prediger mit seinem christlichen Mist, den er verzapft, nicht viel oder Susans Träume vom mopsigen Engel oder noch dazu mit der Knarre auf dem Friedhof hantierend. Als Symbolismus taugt das leidlich, immerhin bringen die Schußwaffen etwas Leben oder besser gesagt Tod in die ruhige Bude und manch Blutfontäne spritzt an die Wand. Mit richtigem Splatter hat man es dagegen nicht so sehr, höchstens im Ansatz, wenn z.B. ein Bauchschuss einer Schwangeren zur spontanen Frühgeburt wird. Die Idee ist ausgenommen klasse, vielleicht schon die beste im ganzen Film, der Zombies nur vereinzelt am Rande einstreut. So kann man vieles in den eigenen Wohnungen spielen lassen, "ohne Aufwand" wäre ein passendes Prädikat für diesen Streifen. Und für die, die sich jede Menge Langeweile ersparen wollen sei noch die zweite gute Idee erwähnt, nämlich Sex mit einer als Dildorsatz umgeschnallten Pistole, allerdings auch schäbig umgesetzt. Das war's.
Fazit: Es gibt ja einige regelrechte Fans von diesem Streifen, richtig nachvollziehbar ist das nicht. Um Horror zu verbreiten ist dieser Stinker nicht geeignet. 2/10 Punkten