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Als kleines Mädchen lebt Carla in Portland und hat immer wiederkehrende Albträume von einem Monster, dass aus einem schleimigen Kokon schlüpft. Als sie 25 Jahre später nach Italien übergesiedelt ist, macht sie mit ihrem Mann Tom und dem Sohn Ferien auf einem angemieteten Schloß. Der riesige Kasten dient der Horrorschriftstellerin nicht nur als Inspirationsquelle, sondern sie findet dort einiges aus ihren Visionen wieder. Ihr Mann wiederum glaubt ihr nicht, sondern unterstellt ihr, sich lediglich in ihre Fantasie zu flüchten und diese zur Realität und gleichermaßen einem Roman werden zu lassen. Der Zwist innerhalb der Familie ist interessant ausgearbeitet, zumal Virginia Bryant ("Dämonen") und Paolo Malco (Das Haus An Der Friedhofsmauer") in den Hauptrollen überzeugen und erst für die eigentliche Dramatik sorgen. Lamberto Bava, der die Fortsetzung von Lenzis Geisterhausvariante drehte, setzt vor allem auf Atmosphäre, die mal gruselig unheimlich ist und danach wieder von der dubiosen Geschichte um Realität und Fiktion von Ängsten geprägt ist. Interessant sind auch Rückblenden, die zunächst wie eine Parallelstory erscheinen. Damit entwickelt er weniger reißerische Momente wie der erste Teil, allein die Goreeinlagen sind hier auf ein Minimum zurückgeschraubt, wie es für eine TV-Produktion nur zu typisch ist. Annähernd blutleer geht es zu, selbst wenn das Monster, dass über lange Zeit nur Angst verbreitet, dann endlich zuschlägt, die Schleimattacken sind billig und im typischen 80er Ghostbustergrün gehalten. Die unheimlichen und übernatürlichen Szenen sind wiederum nicht bloß durch billige Tricks visualisiert, sondern auch durch eine hervorragende Kamera. Diese setzt das imposante alte Gemäuer sehenswert in Szene und lässt einige kleine Schockmomente zu. Für Bavafans, die auf die ihm typische Spinnenwebenausstattung stehen, ist dieser kleine Film auf jeden Fall einen Blick wert, wenngleich sich, gerade im Mittelteil einige Längen auftun und das Ende unter aller Sau einfallslos ist. Immerhin bleibt lange Zeit ungewiß, was sich die Schriftstellerin einbildet, und was nicht, für mehr Spannung hätte ein wenig Tempo gut getan. Da kann "Ghosthouse 2" nicht so recht überzeugen, genau so wenig wie mit dem halbverwesten Monster, dass doch ganz schön albern durch die Gegend hüpft, ausgerechnet.

Fazit: Unspektakulärer in der Story, filmisch interessanter als "Ghosthouse 1". Gorehounds halten Abstand. 5/10 Punkten

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