Georges Méliès war ein großartiger und extrem fleißiger Filmemacher. Über 561 Filme (!) gehen auf sein Konto. Einer davon ist "Le Diable noir" aus dem Jahre 1905.
Der Franzose arbeitete hier gekonnt mit vielen Schnitten und erzeugte dadurch ein paar "Effekte". Der komplette Film spielt in einem einzigen Raum, in diesem geschehen aber allerlei merkwürdige Dinge. Ganz zu Beginn befinden sich in dem Zimmer nur 2 Tische, ein Bett, eine Kommode und ein Stuhl. Mithilfe von Schnitten ließ Méliès jedoch immerzu Möbel verschwinden und wenig später wieder auftauchen. Da steht zum Beispiel kurzerhand ein Klavier mitten im Raum und im nächsten Moment ist das Zimmer sozusagen leer. Die Einrichtung stapelt sich nicht nur einmal von selbst.
Natürlich sind die Schnitte sehr deutlich zu erkennen. "Le Diable noir" ist ja inzwischen schon über 100 Jahre alt und ich glaube es ist klar das damals bei weitem nicht das möglich war was heute ohne Probleme machbar ist. Erstaunlich ist jedoch, wie früh Méliès schon auf die Idee kam das man mithilfe von Schnitten einfach so alle möglichen Gegenstände verschwinden lassen kann. Man muss nur kreativ sein, und das war der Franzose definitiv.
"Le Diable noir" soll wohl witzig sein, das ist er aber ehrlich gesagt nicht oder besser gesagt nicht mehr. Ich kann mir gut vorstellen das sich die Leute im Jahre 1905 über diesen kurzen Film halbtot gelacht haben. Heute wirkt das Ganze vielleicht etwas albern und überzogen. Das sollte aber niemanden davon abhalten sich "Le Diable noir" mal anzusehen. Es ist schon interessant wie sehr sich der Humor der Menschen verändert hat. Heutzutage lacht man sich über "Scary Movie" oder "American Pie" kaputt, früher fanden die Leute halt "Le Diable noir" witzig.
Georges Méliès entführt uns, wie schon gesagt, in ein kleines Zimmer. Dieses wir von so einer Art schwarz gekleidetem Till Eulenspiegel bewohnt. Als unverhofft ein Mann auftaucht stellt der Gaukler allerlei Sachen mit den Möbeln an und treibt den Mann fast zum Wahnsinn...
Georges Méliès hatte wirklich eine ausgeprägte Fantasie.
"Le Diable noir" kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen.